Unterwegs zu Bitburgs neuer Mitte

Dass das Postgelände dank seiner zentralen Lage am Rand der Fußgängerzone enorme Entwicklungsperspektiven hat, ist unbestritten. Nur wohin die Reise gehen soll, ist noch offen. Die Grünen-Fraktion des Bitburger Stadtrats hat sich darüber Gedanken gemacht und stellt ihr Konzept "Am Spittel - Arbeiten und Wohnen im Zentrum" vor.

Bitburg. (scho) Kein Fachmarkt-Zentrum. So viel stand nach der außerordentlich gut besuchten Bürgerversammlung zur Umgestaltung des Postgeländes (der TV berichtete) schon mal fest. Denn davon hatte das Planungsbüro Scheuvens und Partner, das die Bürgerversammlung moderierte, dringend abgeraten, da vor einem solchen Fachmarkt-Zentrum kein atmosphärischer Platz für städtisches Leben entstünde und die Groß-Klotzigkeit eines solchen Zentrums architektonisch nicht zur kleingliedrigen Bebauung ringsum passe. Ziel: Entwicklungs-Chancen aufeinander abstimmen

Unabhängig vom Investoren-Wettbewerb, der nun als nächster Schritt auf dem Weg zu Bitburgs neuer Mitte folgt, präsentieren auch die Stadtrats-Fraktionen ihre Visionen zur Postplatz-Umgestaltung. Nach der SPD (der TV berichtete) haben nun die Grünen zu diesem wichtigen städtebaulichen Thema ihr Konzept vorgelegt - Titel: "Am Spittel - Arbeiten und Wohnen im Zentrum".Das Konzept der Grünen unterscheidet sich von den bisherigen Vorschlägen vor allem durch die Unterteilung in Entwicklungs-Phasen, bei denen das gesamte angrenzende Gelände berücksichtigt wird. Das umfasst jenseits des rund 4400 Quadratmeter großen Postareals, das die Stadt 2005 für 1,6 Millionen Euro gekauft hat, auch die Bereiche Südschule und Krankenhaus sowie den Parkplatz "Altes Gymnasium". Dieses gesamte Innenstadt-Gelände könnte nach den Vorstellungen der Grünen in vier Phasen (siehe Extra) über einen Zeitraum von zehn Jahren umgestaltet werden. "Wir wollen ins Bewusstsein rücken, dass der komplette Bereich rund um die Post enorme Entwicklungsmöglichkeiten bietet und diese aufeinander abgestimmt sein sollten. Deshalb macht es unserer Ansicht nach wenig Sinn, sich ausschließlich auf den Spittel zu konzentrieren", sagt Grünen-Fraktionssprecher Johannes Roß-Klein. So könnte sich das Krankenhaus Richtung Südschule vergrößern, und auch der Spittel-Investor könnte dort günstige Parkflächen schaffen. Den Blick fürs Gesamte halten die Grünen für entscheidend, da eine Fokussierung auf das Post-Areal "zu kleinteilig gedacht" sei und dadurch Chancen verspielt würden. Liebe Leser, was würden Sie sich auf dem Postplatz wünschen? Soll das 50er-Jahre-Gebäude erhalten werden oder einem größerem Platz samt Neubau weichen? Sollte zunächst nur ein Konzept für das Post-Areal entwickelt werden oder gleich für den kompletten Bereich samt Südschule, Krankenhaus und Parkplatz "Altes Gymnasium"? Mailen Sie uns Ihre Vorstellungen zum "Spittel der Zukunft" in Kürze an eifelecho@volksfreund.de - Name und Wohnort nicht vergessen. EXTRA Das Konzept der Grünen: Phase 1: Der Postvorplatz soll umgestaltet und das Postgebäude erhalten werden - mit Gastronomie samt Außenbetrieb (Erdgeschoss) und Existenzgründer-Zentrum (Obergeschosse). Die Pakethalle und ein Verbindungsgebäude werden abgerissen. Phase 2: Es folgt eine Randbebauung (Borenweg und Poststraße) mit kleinen Läden (Erdgeschosse) sowie Platz für Büros, Praxen und Wohnungen (Obergeschosse). Zudem ist ein mehrgeschossiges Textilgeschäft (rund 600 Quadratmeter) und ein begrünter Innenhof mit Wasserlauf geplant, der zur "Grünen Lunge" wächst. Phase 3: Südschule macht Platz für Krankenhaus-Erweiterung mit Tiefgarage und einen Neubau (Seniorenresidenzen und betreutes Wohnen). Die "Grüne Lunge" erreicht den einstigen Schulhof. Phase 4: Auf dem Parkplatz "Altes Gymnasium" entsteht ein neuer Gebäudekomplex für integriertes Wohnen, und die "Grüne Lunge" wird bis dorthin erweitert. Zudem sollten die Baulücken entlang des Kirchwegs geschlossen werden. (scho)

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