Roth an der Our. Mehr als vier Monate nach der Kommunalwahl ist auch die kleine Ourtal-Gemeinde mit ihren etwa 200 Einwohnern wieder beschlussfähig: Fünf von sechs gesetzlich vorgesehenen Ratsmitgliedern haben ihre Arbeit aufgenommen. Lediglich bei Herbert Fischels und Frank Hunewald handelt es sich um direkt gewählte Kandidaten, während Björn Mrotzek sowie die beiden Luxemburger Jean-Claude Felten und Pascal Manuelli nachgerückt sind. Denn die Wähler hatten bei der Kommunalwahl am 7. Juni auf ihren Wahlzetteln offensichtlich vielfach die Namen von Bürgern notiert, die sich nicht im Gemeinderat engagieren möchten (der TV berichtete).

"Die Gemeinde soll funktionsfähig sein, und sie soll es auch bleiben", sagte Norbert Schneider, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Neuerburg, eingangs und betonte die Bedeutung eines Ortsbürgermeisters. Allerdings vorerst ohne Erfolg: Sowohl Erwin Schneider (ehemaliges Ratsmitglied) als auch Winfried Schares (ehemaliger Beigeordneter) lehnten umgehend ab, nachdem sie vorgeschlagen wurden. Daher vertritt der neue erste Beigeordnete, Herbert Fischels, nun vorläufig einen Bürgermeister, den es noch nicht gibt. Unterstützt wird er dabei von Jean-Claude Felten, der von seinen Ratskollegen zum zweiten Beigeordneten gewählt wurde.

Die Suche nach einem Bürgermeister für Roth dauert also an. Welche Konsequenzen eine erfolglose Suche haben könnte, ist indes ungewiss. "Das müssen wir noch mit der Kommunalaufsicht abklären", sagte VG-Chef Schneider. Derweil bemüht sich die Verwaltung darum, einen Nachrücker für den sechsten Sitz im Gemeinderat zu finden. "Es müssen noch etwa zehn Personen angeschrieben werden", erklärte dazu Alt-Bürgermeister Hans-Leo Hunewald. Im Moment werden nach seinen Informationen Kandidaten gefragt, die bei den Kommunalwahlen zwei Wählerstimmen erhalten haben.