Unzufriedene Betreiber trotz mehr Besucher

BITBURG/PRÜM. Keine Frage: Es war ein trauriger Sommer. Die Sonne war so fern wie nie. Doch trotz des schlechten Wetters waren einige der Freibadbetreiber mit den Besucherzahlen fürs Jahr 2005 durchaus zufrieden.

Mal war sie da. Kurz. Um sich sogleich wieder zu verstecken. Hinter grauen Regenwolken, die sich wie riesige Tücher über den Himmel zu breiten schienen. Hoffen. Vielleicht...? Nein - mit der Sonne war an diesem Tag nicht mehr zu rechnen. Wie an so vielen Tagen in diesem Sommer. Die allzu wenigen Sonnenstunden haben die Freibäder aber nicht in den Ruin getrieben. Mancherorts hört sich die Bilanz zum Sommer 2005 sogar recht positiv an. Überaus zufrieden trotz rückgängiger Besucherzahlen ist Geschäftsführerin Elfriede Grewe vom Erlebnisbad Cascade in Bitburg. Durch das ganzjährig geöffnete Hallenbad konnte auch aus dem regnerischen Wetter Profit gezogen werden. Im Juli und August besuchten 70 000 Badegäste (Vorjahr: 76 000 Besucher) das Frei- und Hallenbad."Eine ganz normale Freibad-Saison"

Auch Schwimm-Meister Hans-Georg Grün aus Oberweis will sich bei etwa 22 000 Besuchern (Vorjahr: 19 000 Besucher) nicht beklagen. "Für unsere Breiten, war dies eine ganz normale Freibad-Saison", sagt er. Derselben Meinung ist Erwin Tix, Schwimmmeister im Freibad Echternacherbrück. Er zählt in diesem Jahr 50 000 Besucher und damit 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein leichtes Ansteigen der Besucherzahlen kann auch Ortsbürgermeister Hermann Schmitz aus Bollendorf verzeichnen. Mit etwa 11 500 Badegästen liegt er leicht über den Besucherzahlen vom Vorjahr (10 500). "Wir haben bereits Ende Mai unser Freibad geöffnet und von dem schönen Wetter im Wonnemonat profitiert", erklärt Schmitz das bessere Ergebnis. Im Vorjahr hatte das Schwimmbad erst Mitte Juni seine Tore geöffnet. Das Waldfreibad Stadtkyll kann im Vergleich zum Vorjahr fast konstante Zahlen melden. Waren es im Jahr 2004 21 050 Besucher, zählte der Abteilungsleiter der Verbandsgemeinde Obere Kyll, Dieter Hilgers, 2005 etwa 21 200 Badefreunde. "Es war eine richtige Saure-Gurken-Zeit", kommentiert er die Saison. Der Geschäftsführer des Freibads Kyllburg, Norbert Breuer, verbuchte 32 000 Besucher. In der vergangenen Saison waren es nur 30 000 Badegäste. Dennoch kennt der Geschäftsführer bessere Zeiten. "In einer sehr guten Saison haben wir schon bis zu 70 000 Besucher gezählt", sagt Breuer und nennt als Beispiel das Jahr 2003 mit dem "Jahrhundertsommer". "Wir hatten einen schlechten Sommer"

Der Sachbearbeiter der Hallen- und Freibäder der Verbandsgemeinde Prüm, Georg Geimer, schließt sich dem Reigen leicht Unzufriedener, trotz steigender Besuchszahlen, an. Für das Freibad Schönecken verzeichnete er in dieser Saison 4008 Besucher (Vorjahr: 2648). Das Prümer Freibad lockte 12 845 Badegäste ins kühle Nass (Vorjahr: 10 653). "Die Leute", weiß Geimer aus Erfahrung, "gehen nur ins Freibad, wenn die Sonne vom Himmel brüllt." Über das Freizeitbad Bleialf lagen ihm und dem privaten Betreiber noch keine Zahlen vor. Eher enttäuscht von der Saison ist auch die Verwaltungsfachangestellte der Verbandsgemeinde Arzfeld, Andrea Gieretz. Ihrer Meinung nach ist an allem das Wetter Schuld. "Wir hatten einen schlechten Sommer, der ganze August war verregnet", klagt sie. Das Freibad Waxweiler zählte 14 890 Besucher. 2004 waren es immerhin 15 528 Badegäste. Durch den Verkauf von Wochenkarten im Freibad Körperich und Neuerburg können keine genauen Besucherzahlen ermittelt werden. Schwimmmeistergehilfe Rudolf Hösdorff schätzt, dass die Zahlen in Neuerburg leicht rückgängig seien: "Im Freibad Körperich fällt das Ergebnis eher bescheiden aus."

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