Urlaub mit Hindernissen

Weil der Wirtschaftsweg, der von Bollendorf zum Campingplatz Altschmiede führt, stellenweise sehr schmal und holprig ist, sorgt der Betreiber des Platzes selbst für bessere Fahrbedingungen. Vor einigen Jahren wurde diese Abmachung zwischen Campingplatz und Gemeinde getroffen. Doch jetzt gibt es Ärger wegen scheinbar fehlenden Grenzsteinen.

 Die Instandhaltung des schlechten und engen Wirtschaftsweges, der als einzige Zufahrt von Bollendorf zum Campingplatz Altschmiede führt, sorgt in der Sauergemeinde immer wieder für Probleme. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die Instandhaltung des schlechten und engen Wirtschaftsweges, der als einzige Zufahrt von Bollendorf zum Campingplatz Altschmiede führt, sorgt in der Sauergemeinde immer wieder für Probleme. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bollendorf. Im Grunde ist es völlig egal, auf welchen Wegen der Niederländer mit seiner rollenden Wohneinheit die Eifel bereist - zumindest dann, wenn das Reiseziel der Campingplatz Altschmiede in Bollendorf ist. Denn hier zeigt sich erst auf den letzten paar hundert Metern, ob das Geschirr im Caravan auch ausreichend gesichert wurde. Denn der Weg, der von Bollendorf zum Campingplatz Altschmiede führt, ist stellenweise sehr schlecht und eng.Im Bollendorfer Gemeinderat ist das Problem bekannt und stand deshalb bei Sitzungen schon desöfteren auf der Tagesordnung. Auch in der jüngsten Ratsrunde taucht es wieder auf, allerdings etwas versteckt, unter Tagesordnungspunkt 7: Informationen des Ortsbürgermeisters. "Und hier noch unser letztes Thema, das die Gemüter sehr erhitzt, nämlich die Altschmiedestraße", sagt Ortsbürgermeister Hermann Schmitz.Carlo: Vorwurf ist völliger Unsinn

Nach jahrelangen zähen Diskussionen hatte es zwischen Gemeinde und Campingplatz die Vereinbarung gegeben, dass der Betreiber der Anlage sich um die Instandhaltung des Wirtschaftsweges kümmert. Betreiber des Campingplatzes ist Richard Carlo, dem zwangsläufig daran gelegen ist, dass seine Gäste auch sicher ankommen, und der deshalb auch regelmäßig dafür sorgt, dass es entlang des zum Teil nur knapp über vier Meter breiten Weges für entgegenkommende Fahrzeuge auch ausreichend Ausweichmöglichkeiten gibt. Weil die Straße im Hang liegt, wird dafür auf der einen Seite Erde abgetragen und auf der anderen Seite Boden aufgefüllt.Nun sollen aber zwischen all dieser Erde auch Grenzsteine gewesen sein, die jetzt auf einmal verschwunden sind. Das zumindest behauptet der Bollendorfer Landwirt Alfons Steinmetz, der bei der Gemeinderatssitzung ebenfalls anwesend ist und sich darüber ärgert, dass von seinen Grundstücken entlang der Strecke Hang abgetragen und eben die Grenzmarkierungen entfernt wurden, um dort Platz für Ausweichflächen zu schaffen.Ob tatsächlich Grenzsteine entfernt worden seien, könne er leider nicht feststellen, sagt Hermann Schmitz. Da es ohnehin schwierig sei, die genaue Grenze zwischen Gemeindeweg und den angrenzenden Grundstücken zu ermitteln, müsste alles neu vermessen werden. Doch das wäre - wer auch immer es bezahlen müsste - teuer und aus Sicht einiger Ratsmitglieder Geld, das besser in die Reparatur als in die Vermessung der Straße investiert würde. Hinzu kommt, dass die Sauergemeinde ohnehin in den kommenden Jahren, wenn auch erst frühestens ab 2012, ein Flurbereinigungsverfahren erwartet, sodass Grenzsteine ohnehin bedeutungslos wären.Nicht gerade bedeutungslos, aber zumindest "völliger Unsinn" ist für den Campingplatzbetreiber der Vorwurf, er habe die Grenzsteine entfernt. Auch Carlo ist Mitglied im Gemeinderat, darf sich aber aus Befangenheitsgründen an der Diskussion innerhalb des Rats nicht beteiligen. "Da waren keine Steine", erklärt Richard Carlo auf TV-Anfrage am Tag darauf, und er könne auch nicht verstehen, warum ihm das jetzt auf einmal vorgeworfen werde. Seit Jahrzehnten hätten er und zuvor sein Vater sich um den öffentlichen Weg gekümmert, wenn auch im eigenen Interesse. Schließlich liegt am Ende der Straße ein gut laufender Campingplatz. "Natürlich: Ich verdiene damit Geld, keine Frage", sagt Carlo, doch dass ihm jetzt Grenzsteine in den Weg gelegt werden, das finde er schade. Schließlich sei er ja nicht der Einzige, der von den Urlaubern auf seinem Campingplatz profitiere.

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