Vergangenheit belastet Zukunft

KÖRPERICH. Politische Grabenkämpfe dominierten die Diskussion um ein Konzept, mit dem Privatmann Verghese Varkki die Zukunft des Gaytal-Parks sichern will und das er interessierten Bürgern vorstellte.

Eine Verschwendung vieler Möglichkeiten und von viel Geld. Dieses vernichtende Einschätzung des Gaytal-Parks in seiner jetzigen Form stand am Beginn de Vortags, mit dem der studierte Ökonom Verghese Varkki eine mögliche Zukunft des Gaytal-Parks skizzierte. In fünf Jahren will Varkki es schaffen, dass sich die Umweltbildungseinrichtung zu 80 Prozent selber trägt (der TV berichtete). Grundgedanke jeglichen Handels müsse dabei sein, dass sich die neuen Ideen unter den Schlagworte "Mensch - Natur - Technik" subsumieren ließen und den von Kreis, Verbandsgemeinde Neuerburg und Ortsgemeinde Körperich gesetzten Kostenrahmen nicht überschreiten.Anhand von bedrückenden Zahlen demonstrierte er, dass es höchste Zeit sei, sich um die Zukunft des Parks Gedanken zu machen. "Wenn wir nicht bald mit den Vorbereitungen anfangen, ist das kommende Jahr schon gelaufen", sagte Varkki. "Aber schon jetzt herrscht Stillstand im Park", urteilte Varkki. Den Mitarbeitern sei gekündigt worden, und im Grunde warte alles darauf, dass der Park eingemottet werde.Varkki schlug vor, das Gebäude des Gaytal-Parks zu einem Schaufenster für regionale Firmen zu machen. Regenerative Energien könnten so präsentiert werden und Interessierte nach Körperich-Obersgegen locken.Außerdem sollen Haus und Gelände besser genutzt werden. Nach Varkkis Worten seien beispielsweise zwei Krankenkassen bereit, Kurse im Gebäude abzuhalten. Das Gaytal-Haus als Tagungsort wollten ebenfalls Firmen nutzen, berichtete Varkki. Diese Mehrfachnutzung des Parks solle dazu führen, dass Geld in die Kasse kommt. Varkki rechnete vor, dass bei einer Aufteilung des Parks in verschiedene Nutzungseinheiten im ungünstigsten Fall 200 Euro pro Tag eingenommen werden könnten, was eben diese 80-prozentige Deckung der Ausgaben einspiele.Varkkis Konzept steht und fällt mit dem Willen der Menschen, sich im Gaytal-Park ehrenamtlich zu engagieren. Auch die Leitung der Gaytaler Geschicke durch Zweckverband und Verwaltungs-Angestellte möchte der Ökonom verändern. "Das Vertrauen der Menschen muss zurückgewonnen werden", sagte Varkki. Dieses Vertrauen sei aber durch das Handeln der bisherigen Entscheider verspielt worden.Politiker schlagen alte Schlachten

Einen Einblick in das Politikverständnis in der VG Neuerburg gewährte die anschließende Diskussion über Varkkis Vortrag. Lothar Penning (UBV) nutzte die Gunst der Stunde, ein Konzept seiner Gruppierung für den Park vorzustellen, das sich mit dem Varkki-Konzept in vielen Bereichen deckt. Penning sparte dabei nicht mit Angriffen auf die Entscheidungsträger, die die Geschicke der Einrichtung über lange Jahre hinweg gelenkt hatten. Das wiederum rief Matthias Lorig (CDU), Willi Leisen (CDU) und Hans-Leo Hunewald (SPD) auf den Plan, die sich gegen die Angriffe Pennings wehrten und der UBV vorwarfen, den Park platt machen zu wollen.Doch es gab auch Bürger, die sich konstruktiv einbrachten in die Diskussion. Dabei wurde deutlich, dass es die Bereitschaft gibt, sich im Park zu engagieren. Einig war man sich auch darin, dass das Varkki-Konzept es wert sei, in den entscheidenden Gremien behandelt zu werden.

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