Verhandlungen auf Augenhöhe

SPANGDAHLEM/DUDELDORF. Nach schwierigen Jahren und einer Aufbruchstimmung jetzt die strategische Ausrichtung auf die Zukunft: Der Vorstand der Raiffeisenbank östliche Südeifel setzt auf das Vertrauen bei Kunden und Mitarbeitern.

 Blickrichtung Leinwand: Dort präsentieren Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisenbank östliche Südeifel die Daten des Geschäftsjahres 2005, das die Bank mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen hat. Foto: Rudolf Höser

Blickrichtung Leinwand: Dort präsentieren Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisenbank östliche Südeifel die Daten des Geschäftsjahres 2005, das die Bank mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen hat. Foto: Rudolf Höser

Ein volles Haus ist den Verantwortlichen der Raiffeisenbank östliche Südeifel stets gewiss, wenn sie zur jährlichen Vertreterversammlung einladen. Am Freitag trafen sich die Genossen im Gemeindehaus in Spangdahlem. Nach einem gemeinsamen Abendessen verfolgten sie den Jahresrückblick, präsentiert von den Vorständen Holger Klein und Edwin Jacobs. Wie im Alltagsgeschäfts auch beschäftigte sich Klein eingehend mit dem Betriebsmanagement, Jacobs mit dem Marktbereich. Holger Klein sprach von der Bedeutung des Vertrauens in die Wirtschaft. "Wir standen angesichts der Turbulenzen der vergangenen Jahre vor großen Herausforderungen, die es anzupacken galt. Das Vertrauen unserer Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter hat es uns ermöglicht, die Krise als Chance zu nutzen", hielt Klein Rückblick. Die enge persönliche Bindung zu den Kunden und Mitgliedern sowie ein engagiertes Team, das nach dem Motto "Jetzt erst recht" agiert habe, sei die Basis für ein letztlich erfolgreiches Handeln gewesen. "Zurzeit sind wir dabei, Leitlinien für die Zukunft zu entwerfen und zu schauen, welchen Mehrwert wir künftig für unsere Mitglieder und Kunden schaffen können", sagte Klein, der einen Bürokratieabbau anmahnte. Es gebe erhöhte Belastungen bei rückläufigen Erträgen. "Daher wird sich wahrscheinlich auch bei uns die Frage nach einer Fusion stellen. Wir werden diesem Gedanken jedoch nur näher treten, wenn der potenzielle Partner bereit ist, mit uns auf Augenhöhe zu sprechen", schaute Klein in die Zukunft. Edwin Jacobs legte die Zahlen vor. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 1,7 Prozent auf rund 185 Millionen Euro. Das Wachstum im Einlagengeschäft entsprach mit 1,5 Prozent knapp der Steigerungsrate der Bilanzsumme. "Während die Bank damit im Einlagengeschäft einen durchschnittlichen Wert erreicht hat, stiegen die Kundenkredite ohne Bürgschaften überdurchschnittlich um 4,5 Prozent auf rund 144 Millionen Euro an", verkündete Jacobs.Mitglieder bekommen vier Prozent Dividende

Das Bilanzergebnis nach Bewertung und Steuern lag im Jahr 2005 bei rund 962 000 Euro. Die Vertreter stimmten folgendem Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwendung zu: jeweils 387 500 Euro als Vorwegzuweisung sowie je 24 000 Euro für die Einstellung als gesetzliche und andere Rücklagen, 139 000 Euro als Dividende (vier Prozent) an die Mitglieder. Hans-Josef Jacoby lobte aus der Sicht des Aufsichtsratsvorsitzenden die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den Mitarbeitern. Rüdiger Buschmann trug das Ergebnis der Geschäftsprüfung vor und leitete damit die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat ein. Bei den turnusgemäßen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Rüdiger Buschmann, Ralf Karst und Heinz Schoel in ihren Funktionen bestätigt. In der anschließenden Diskussion wollte Ludwig Roth aus Idenheim vom Vorstand wissen, welche Entwicklung bei den einzelnen Filialen zu erwarten sei. "An eine Schließung von Filialen ist nicht gedacht. Wir denken über die Öffnungszeiten insgesamt nach", deutete Klein mögliche Veränderungen an. Zur Raiffeisenbank östliche Südeifel gehörten Ende 2005 14 904 Kunden, davon 5248 Mitglieder. Im Unternehmen waren 72 Mitarbeiter beschäftigt. Davon sind sechs Auszubildende oder Volontäre.

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