Verregnet, aber nicht verhagelt

Der heiße Sommer und die Fußball-Weltmeisterschaft hat auch im Bitburger Raum im vergangenen Jahr für Rekord bilanzen gesorgt. Für 2007 sieht es bisher nicht so aus, als könnten die Übernachtungszahlen des Vorjahres wieder erreicht werden. Positive Entwicklungen gibt es dennoch.

 Hauptsache, das Zelt ist dicht : Trotz des wechselhaften Wetters ist der Campingplatz in Oberweis weitgehend ausgelastet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Hauptsache, das Zelt ist dicht : Trotz des wechselhaften Wetters ist der Campingplatz in Oberweis weitgehend ausgelastet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Als Tony Marshall vor einigen Tagen in einem Bitburger Hotel übernachtete, war er einer von vielen. Der Mann mit der "schönen Maid" war zuvo r am Stausee Biersdorf, hat dort gesungen und gemeinsam mit anderen Gutgelaunten dafür gesorgt, dass es auch andere nach Biersdorf zieht. Viele sind nach Konzert und Feuerwerk wieder nach Hause gefahren, andere sind geblieben, haben in Biersdorf, Bitburg oder in einem der Hotels in der Umgebung übernachtet. Wie beispielsweise im Hotel "Am Wisselbach" in Rittersdorf."Wir hatten für Samstag und Sonntag enorm viele Anfragen und auch Übernachtungen", sagt Martina Pitsch, Geschäftsführerin des Hotels. Wegen des Stausee-Festivals und natürlich auch aufgrund des Wetters. "Denn wir sind schon sehr wetterabhängig", sagt Pitsch, und daher habe sich bereits zu Beginn des Jahres der fehlende Winter bemerkbar gemacht. Denn wo das Wetter nicht so richtig weiß, was es will, sind auch die potenziellen Gäste unsicher. Dafür war der April dann schön, nur seien die Gäste darauf nicht eingestellt gewesen. Kurzum: "2007 wird definitiv nicht so gut wie das vergangene Jahr", sagt die Hotelfrau, wobei das WM-Jahr 2006 zweifelsohne ein extrem gutes gewesen sei.Durchschnittliches Ergebnis wird erwartet

Das findet auch Frank Schaal, Geschäftsführer der Tourist-Information Bitburger und Speicherer Land. Mit 65 466 statistisch erfassten Gästen in Bitburg und weiteren 66 499 in Bitburg-Land sei 2006 das Rekordjahr gewesen. Für 2007 sieht es da nicht ganz so gut aus. "Es ist nicht das hervorragendste, aber auch nicht das schlechteste Jahr - eben ein durchschnittliches Jahr", sagt Schaal, der nach dem bisher verregneten Sommer nun einen ordentlichen Herbst erwartet. Damit die Zahlen noch weiter steigen, auch wenn das, was beim statistischen Landesamt erfasst wird, ohnehin nicht die ganze Wahrheit ist. "Die Zahlen stimmen so gar nicht und sind de facto höher", erklärt Schaal, weil zum Beispiel Ferienwohnungen erst ab einer gewissen Größe Übernachtungszahlen übermitteln müssten.Der qualifizierte Betrieb "Nattenheimer Mühle" gehört da nicht dazu. Die beiden großen Ferienwohnungen der Mühle seien gut ausgelastet und Hausherrin Elisabeth Tilkes deshalb zufrieden. Zwei Drittel ihrer Urlauber seien ohnehin Stammgäste, sagt sie. Doch auch auf der Mühle spielt das Wetter eine Rolle. "Die Buchungen sind insgesamt kürzer und kurzfristiger geworden", meint Tilkes.Menschen, die sich spontan dazu entscheiden, für ein paar Tage in die Eifel zu fahren, landen mitunter auch auf dem Campingplatz in Oberweis. Und dort, wo man die Unannehmlichkeiten des schlechten Wetters am ehesten vermutet, scheinen die Camper der Witterung zu trotzen. Den schlechten Juli habe er - vom Wetter selbst einmal ganz abgesehen - auf seinem Campingplatz kaum zu spüren bekommen, sagt Alwin Köhler, Pächter der Oberweiser Anlage. Und da bereits der Frühling so heiß gestartet sei, werde dieses Jahr möglicherweise noch besser als 2006. "Auch die Kollegen auf den anderen Campingplätzen sind zufrieden", sagt Köhler.Das Jahr könnte für die Fremdenverkehrsbetriebe im Raum Bitburg also alles in allem noch ein recht ordentliches werden. Vorausgesetzt, der Winter, der vergangenes Jahr irgendwie vergessen wurde, kommt nun nicht im August.

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