Verwirrung um Baumschnitt und Altholz im Wald

IRREL. Die Geschäftsführung des Irreler Campingplatzes Nimseck wehrt sich gegen den in der Öffentlichkeit möglicherweise entstandenen Eindruck, anfallender Hausmüll werde einfach auf dem benachbarten Waldgelände abgelagert.

Vor einigen Wochen fiel der Besatzung eines Polizeihubschraubers in einem Waldstück am Ortsausgang von Irrel in Richtung Niederweis ein großer Haufen Grüngut auf. Beamte ermittelten, dass der Besitzer des Campingplatzes Nimseck dort auf eigenem Gelände Material abgelagert hatte. In der Polizeimeldung, die einem TV -Bericht vom 30. Oktober zugrunde lag, war die Rede von einem "1000 Quadratmeter großen Abfallberg". Der Müll sollte eine "für Campingplätze typische Zusammensetzung" haben. Ein Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden. Campingplatz-Geschäftsführer Peter Eichers betont im Gespräch mit dem TV , in dem ehemaligen Steinbruch seien lediglich Baum- und Heckenschnitte, Baumstümpfe sowie vereinzelt verschiedene Holzteile abgelagert worden. Er sei sogar der Meinung gewesen, dadurch den kargen Felsboden zu verbessern. Holz als organisches Material verrotte mit der Zeit. So entstehe neuer Nährboden für Pflanzen und Sträucher sowie zusätzlicher Lebensraum für Tiere, dachte sich Eichers. "Unter der Bezeichnung Müll verstehe ich in diesem Zusammenhang nur den von Campern produzierten Haus- und Sperrmüll", sagt der Geschäftsführer.Container für Haus- und Sperrmüll

Für diesen Hausmüll stehen seit Jahren 13 Container auf dem Platz verteilt. Die AWU entsorgt den Abfall bei Bedarf wöchentlich, in der Hochsaison sogar zwei Mal pro Woche. An zentraler Stelle stehen fünf Kubikmeter große Container für Sperrmüll, Papier/Pappe, Holz und inzwischen auch für Baum- und Heckenschnitte. Die Entsorgung übernimmt die Firma RWE Umwelt. Außerdem gibt es zwei große Glascontainer und eine Reihe von Tonnen mit gelben Säcken. Die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm stellt auf Anfrage des TV klar, dass Ablagerungen in der Natur grundsätzlich verboten sind (siehe Hintergrund) . Peter Neu vom Umweltkommissariat bei der Kriminalpolizei in Wittlich äußert sich zum aktuellen Fall in Irrel: "Dauercamper nutzen zum Beispiel oft alte Paletten und Spanplatten, um ihren Wohnwagen darauf abzustellen. Sie stellen mit Holzschutzmitteln behandelte Zäune auf und bauen Vordächer vor die Wohnwagen. Solche ausrangierten Dinge und eine Campinggasflasche waren unter anderem in dem alten Steinbruch abgelagert. Es ging neben dem Grüngut, das den größten Teil des Abfalls ausmachte, auch um Altholz wie kunststoffbeschichtete Panelen." Ohnehin sei es nicht zugelassen, eine eigene private Deponie zu betreiben. Die Kripo wird die Ergebnisse ihrer Ermittlungen der Staatsanwaltschaft übergeben. Eine von 17 Grüngutannahmestellen im Kreis befindet sich in Ernzen, nur wenige Kilometer von Irrel entfernt. Belastete Holzabfälle können bei Entsorgungsbetrieben abgegeben werden. Das "Entsorgungs-ABC" mit vielen Informationen ist bei der Kreisverwaltung erhältlich und im Internet unter der Adresse www.bitburg-pruem.de abrufbar.

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