Viel und wenig Gestaltungsfreiraum

BITBURG. Ganz neue Ansichten des Postgeländes sind im großen Sitzungssaal in der Stadtverwaltung zu sehen. Dort werden Gestaltungsentwürfe für die Post und das dazugehörende Gelände ausgestellt, die sich Studenten der Fachhochschule Trier ausgedacht haben.

Von der Idee zur Umsetzung ist es in Bitburg manchmal ein langer Weg. 25 Arbeiten - so genannte Stegreif-Entwürfe - zum Thema städteplanerische Entwicklung des Bereichs Post/Postvorplatz erstellten Architektur-Studenten der Fachhochschule Trier im vergangenen Sommer. Aus der Vielzahl der Vorschläge ermittelten unter anderem die betreuende Professorin Marion Goerdt und Vertreter der Stadt die Modelle, die der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten. Marie-Luise Niewodniczanska - FDP-Stadträtin und ebenfalls in der FH Trier engagiert - hatte den Kontakt zwischen Stadt und Fachhochschule hergestellt (der TV berichtete). Aus der erhofften Präsentation wurde über Monate hinweg nichts. Inzwischen ist die Stadt Eigentümerin der Immobilie am Spittel samt Grundstück inmitten der Kernstadt. Und am heutigen Donnerstag sollen die besten Studenten-Entwürfe nun endlich vorgestellt werden. Deshalb werden ab 16 Uhr im großen Sitzungssaal der Stadtverwaltung Bitburg vor der ab 17 Uhr stattfindenden Stadtratssitzung die Gestaltungsideen der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben den Stadtratsmitgliedern sind alle interessierten Bürger dazu eingeladen, sich ein Bild zu machen. In der Sitzung werden die Studenten ihre Vorschläge erläutern. Nach Auskunft von Stadtsprecher Werner Krämer werden die Modelle erst am Donnerstag nach Bitburg kommen. Der Trierische Volksfreund hat aber trotzdem einen kurzen Blick auf einige Modelle werfen können. Sie zeigen beispielsweise eine neue Bebauung, die sich vom bestehenden Gebäude ausgehend vom bisherigen Bestand entlang der Poststraße und des Borenwegs erstreckt und einen regelrechten Block bildet, der sich wiederum um einen kleinen Innenhof gruppiert. Ein anderer Vorschlag sieht eine offenere gestaltete Bebauung vor, die auf die Verbindung mit dem Bereich Südschule/Krankenhaus setzt. Der Einfallsreichtum der angehenden Architekten war scheinbar grenzenlos. Ein neues Gebäude an der Stelle der heutigen Post, eine Verkehrsberuhigung durch einen Tunnel, eine Verkleinerung oder auch eine Vergrößerung des Postplatzes waren ebenfalls studentische Ideen. Nicht jede dieser Ideen und Modelle fand jedoch bei der Jury Gefallen und damit den Weg in den Sitzungssaal. Die Räte müssen sich in ihrer Sitzung nicht nur mit der Zukunft des Post-Areals auseinander setzen, sondern auch mit einem anderen Entwurf, der von viel weniger Gestaltungsfreiheit geprägt ist. Die Rede ist vom 343-seitigen Haushalt der Stadt Bitburg für das Jahr 2006, der ebenfalls auf der Tagesordnung steht. Der Etat sieht einen geplanten Fehlbedarf von rund 1,98 Millionen Euro vor. Zustande kommt diese Unterdeckung vor allem deshalb, weil in diesem Jahr der Alt-Fehlbetrag von rund 4,5 Millionen Euro aus dem Katastrophen-Jahr 2004 beglichen werden muss. Von der Altlast befreit, sähe die Finanzwelt in der Stadt etwas rosiger aus. Rund 2,5 Millionen Euro Überschuss erwartet die Stadt aus dem laufenden Jahr. Defizit im Haushalt dank Alt-Fehlbetrag

Das sinkende Defizit ist unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass die Stadt in diesem Jahr weniger investieren will. Rund 3,8 Millionen Euro sollen in die Infrastruktur der Stadt und deren Einrichtungen fließen. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei rund 6,9 Millionen Euro. Für die Jahre 2007 und 2008 sind Investitionen in Höhe von jeweils rund 4,8 Millionen Euro vorgesehen. Größere Projekte für das laufende Jahr sind die Umfeldgestaltung am Bahnhof Erdorf (530 000 Euro), das Verkehrskonzept Echternacher-/Industrie-/Saarstraße (300 000 Euro) und der Ausbau der Güterstraße (385 000 Euro).

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