Viele Fragen, wenige Antworten

IDESHEIM. (har) Was kommt auf die Idesheimer zu, wenn die Flurbereinigung kommt? Diese und andere Fragen treiben die Idesheimer derzeit um. Doch Antworten gibt es bisher nur wenige.

Gerüchte, Vermutungen und wohl auch handfeste Interessen - diese Zutaten prägen derzeit die Diskussion um eine Flurbereinigung in Idesheim. Während das Ordnen der insgesamt 773 Hektar Fläche im benachbarten Idenheim kein Problem für die Landbesitzer zu sein scheint, kochen die Wellen in Idesheim (772 Hektar Fläche) hoch. Ortsgemeinderat stimmt gegen Flurbereinigung

Der Ortsgemeinderat hatte vor einigen Tagen mit knapper Mehrheit gegen eine Flurbereinigung gestimmt (der TV berichtete). Geht es nach dem Willen des Gremiums wird dadurch auch nichts aus der Zahlung von insgesamt 300 000 - und nicht wie aufgrund eines Übermittlungsfehlers berichtet 600 000 Euro. Die 300 000 Euro will der Landesbetrieb (LSV) Trier zahlen, wenn in Iden- und Idesheim eine Flurbereinigung kommt und der geplante dreispurige Ausbau der B 51 zwischen Helenenberg und der Meilbrück dadurch erleichtert wird. Wird nur in einer Gemeinde flurbereinigt, gibt es kein Geld. Aufgrund der Tagesordnung der heutigen Bürgerversammlung in Idesheim (20 Uhr, Gasthaus Dockendorf) ist bisher nicht davon auszugehen, dass die Fragen der Bürger beantwortet werden. Denn es stehen nur Friedhofsangelegenheiten auf dem Programm. Das ruft unter anderem den Idesheimer Edwin Weimann auf den Plan. "Die Bürger wollen endlich informiert werden", sagte Weimann, selbst lange Jahre Ortsbürgermeister von Idesheim. Er hat für sich die Vor- und Nachteile einer Flurbereinigung zusammengestellt und befürchtet, dass Landwirte im Ort bis zu 38 000 Euro durch Landverlust und Kosten für die Flurbereinigung verlieren könnten, sagte Weimann. Er rechnet von Kosten in Höhe von rund 100 Euro pro Hektar Fläche.Angst vor Flächentausch und Landverlust

Probleme durch den Flächentausch im Ort sowie ein Landverlust für die zehn landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe seien ebenfalls zu erwarten. Zudem seien die Feldgrößen in Idesheim schon heute oft sehr groß und ein gutes Wegenetz vorhanden. "In Idenheim sieht die Sache schon etwas anders aus", sagt Weimann. Deshalb sei es auch verständlich, dass in Idenheim - dort gibt es laut Weimann fünf Haupterwerbslandwirte - die Flurbereinigung eher begrüßt werde. Aber auch Vorteile hat sich der Idesheimer auf seiner Liste notiert: Zu erwerbende Bauplätze - ein seltenes Gut in seiner Heimatgemeinde - könnten geschaffen werden, das Bewirtschaften von Flächen könnte vereinfacht werden und das Kataster werde neu vermessen. Von Seiten des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Eifel (DLR) soll es laut Edgar Henkes im April eine Informations-Veranstaltung in Idesheim geben. Zuvor sollen die Träger öffentlicher Belange zur Flurbereinigung Stellung nehmen. Sobald dies geschehen sei, könnten wohl alle noch offenen Fragen geklärt werden, glaubt der Mann vom DLR.

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