"Viele Gäste leben hier richtig auf"

BITBURG. (red) Seit fünf Jahren gibt es die Kurzzeitpflege St. Franziskus im Clemens-August-Krankenhaus Bitburg. Fast 1000 ältere Menschen waren seitdem zu Gast.

"Mir gefällt es richtig gut. Alle sind so nett zu mir", sagt Elisabeth Lehnertz (83). Sie wird für die nächste Zeit bei der Kurzzeitpflege im Clemens-August-Krankenhaus Bitburg zu Gast sein. Ihre beiden Mitbewohnerinnen Gertrud Müller und Elisabeth Krämer haben sich bereits zur kleinen Feier angemeldet, denn Elisabeth Lehnertz hat Geburtstag. "Wir feiern hier die Feste, wie sie fallen", berichtet Irene Schmitt. Sie ist Leiterin der Kurzzeitpflege. Bereits seit 36 Jahren arbeitet sie im Clemens-August-Krankenhaus. Dort hat sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester absolviert, später die chirurgische Station geleitet. Seit fünf Jahren kümmert sie sich um die jüngste Einrichtung des Hauses. "Mit der Gründung von St.-Franziskus vor fünf Jahren haben wir auf den hohen Bedarf an Kurzzeit-Pflegeplätzen reagiert", sagt Wolfgang Walter, Kaufmännischer Direktor der Südeifel-Kliniken, "und die Auslastung von nahezu 100 Prozent zeigt, dass wir damit richtig lagen." Gründe, warum ein älterer Mensch hierher kommt, gibt es viele. Da sind die Angehörigen, die selbst krank werden und deshalb den bettlägerigen Vater kurzfristig nicht mehr betreuen können. Andere Gäste warten auf einen Platz im Altenheim oder überbrücken die Zeit bis zu einer anstehenden Operation. Und dann gibt es noch diejenigen, die einmal Urlaub von der Pflege machen wollen, um wieder neue Kraft zu tanken. Den größten Teil der Kosten übernehmen die Pflegekassen. "Maximal vier Wochen Aufenthalt stehen den Gästen im Jahr von Seiten des Kostenträgers zu", sagt Walter. "Viele Gäste leben hier richtig auf", berichtet die Heimleiterin. Denn sie werden gefördert und haben jede Menge Ablenkung. So ist es für viele ein Höhepunkt des Tages, nachmittags in der schönen Cafeteria des Hauses Kaffee und Kuchen zu genießen. "Außerdem besuchen viele unseren Friseur und die Fußpflegerin", berichtet Stationsleiterin Berta Hartwick. "Und abends gehen wir immer zum Gottesdienst in die Krankenhauskapelle", ergänzt Elisabeth Lehnertz. Zum Lesen und Fernsehen kommt sie hier kaum. Das kann sie schließlich auch zu Hause. "Spielen, Klönen und Spazierengehen sind doch viel attraktiver", schmunzelt sie.

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