Viele Ziegen, kein Gemecker

Als Ouvertüre zum großen Eröffnungsfest des Kinder- und Jugendkulturfestivals "Heck Meck" am morgigen Sonntag, 15 Uhr, in und um das Haus Beda, steht bereits ab heute die gesamte Fußgängerzone im Zeichen der Ziege Kunigunde. Um 15 Uhr beginnt das Programm am Gäßestrepper-Brunnen mit Liedern, Geschichten und mehr. Mit einem Workshop haben sich die Schüler von St. Martin hierauf gestern bestens vorbereitet.

 Sichtlich Spaß hatten die St.-Martin-Schüler beim Ziegen-Workshop mit Andreas von Cuyck (Vierter von links) und den Instrumenten von Musiktherapeut Frank Henn (Mitte). TV-Foto: Anita Schack

Sichtlich Spaß hatten die St.-Martin-Schüler beim Ziegen-Workshop mit Andreas von Cuyck (Vierter von links) und den Instrumenten von Musiktherapeut Frank Henn (Mitte). TV-Foto: Anita Schack

Bitburg. Meckern hätte man während des mehrstündigen "Ziegen-Kreativ-Workshops", der gestern im Innenhof der St.-Martin-Schule stattfand, allenfalls über das wechselhafte Wetter. Doch weder Regen noch graue Wolken schadeten der Begeisterung, mit der die Kinder und Jugendlichen ans Werk gingen. Schließlich galt es, 150 Ziegenrohlinge aus Holz und Styropor, die die Schüler zuvor im Unterricht ausgesägt hatten, in bunten Farben zu bemalen und zu gestalten. Kreativ mit Pinseln und Acrylfarben

Entworfen wurde die Ziege Kunigunde, Maskottchen des ersten Kinder- und Jugendkulturfestivals "Sommer Heck Meck", von dem in Gießdorf (VG Prüm) lebenden Künstler Andreas von Cuyck. Von Cuycks Ziege steht auf den Hinterbeinen. Denn diese Haltung "setzt der Kreativität keine Grenzen", erklärt er. Viele Ziegen im Kreis angeordnet ergäben beispielsweise eine Sonne.Für die offizielle Präsentation der bunten Ziegen am Samstagnachmittag (voraussichtlich gegen 16 Uhr) schwebt Andreas von Cuyck jedoch etwas anderes vor. Möglichst viele Ziegen sollen sich um den aus Holzbruchstücken gebastelten Hirten scharen, auch einen kleinen Ziegenstall kann sich der Künstler gut vorstellen. Doch bis zur Realisierung dessen hieß es für die St.-Martin-Schülerinnen und Schüler am gestrigen Freitagvormittag, ihrer Kreativität mit Acrylfarben und Pinseln freien Lauf zu lassen. Zusätzlich hatte Musiktherapeut Frank Henn, der eigens aus Leverkusen gekommen war, verschiedene Klanginstrumente aus Holz aufgebaut, auf denen die Kinder spielen durften. Besonders beliebt: die Schlitztrommel, eine Trommel in Form einer Bank, auf der man beim Spielen sitzt. "Die erzeugte Vibration ermöglicht den Kindern, einen Bezug zu sich selbst herzustellen", erklärt Henn. Ebenfalls beim Kreativ-Workshop dabei war eine Schülergruppe des St. Willibrord-Gymnasiums Bitburg. "Alles in allem sind rund 40 Kinder und Jugendliche am Workshop beteiligt", schätzt Udo Gangolf, stellvertretender Schulleiter von St. Martin. Zwischen beiden Schulen gebe es schon länger einen regen Austausch, erzählt Gangolf weiter. Der "integrative Aspekt" steht hierbei für den Pädagogen im Vordergrund, schließlich würden behinderte Menschen innerhalb der Gesellschaft immer noch nicht voll und ganz akzeptiert werden. Die Kinder und Jugendlichen beider Einrichtungen zeigten an diesem Vormittag einmal mehr, dass es auch anders geht. Alle packten am Ende mit an, um die kreativ gestalteten Ziegen für das Heck-Meck-Festival wegzuräumen. Das Programm beginnt um 15 Uhr am Gäßestrepper-Brunnen, danach spazieren alle Mitwirkenden angeführt von einer lebenden Ziege zum Innenhof der St.-Martin-Schule in der Kölner Straße, wo die Workshop-Ziegen präsentiert werden. Der Eintritt ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort