Viele neue Häuser, viele Fragen

BITBURG/STAHL. (har) Antworten haben die in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossenen Stahler Bürger bereits bekommen. Doch haben sie noch Fragen, wie es mit dem Bitburger Stadtteil weitergehen soll. Die sollen im Rahmen der so genannten vorgezogenen Bürgerbeteiligung beantwortet werden, zu der Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit für Mittwoch, 19.30 Uhr, ins Stahler Bürgerhaus eingeladen hat.

Zu viele neue Häuser in zu kurzer Zeit: Das ist der Grund des Bürgerprotests in Bitburg-Stahl. Ausgelöst wurde er durch das Vorhaben der Grundbesitz- und Beteiligungsgesellschaft Schuh GbR, das Baugebiet "Hammerwies II" zu erschließen. Außerdem möchte die Bitburger Volksbank Immobilien GmbH das Gebiet "Unterm Stahler Kopf II" mit 28 Baustellen entwickeln. Offiziell eingeladen zur vorgezogenen Bürgerbeteiligung sind laut Petra Hammes-Müllenbach von der Bürgerinitiative mit ihren derzeit rund 20 Mitgliedern diejenigen, die mit ihrer Unterschrift gegen die Ausweisung weiterer Baugebiete im Stadtteil sind (der TV berichtete). Eine entsprechende Liste mit rund 170 Namen war Streit übergeben worden.Bürgerinitiative stellt Forderungen

Inzwischen hat Hammes-Müllenbach auch Antworten auf einen Fragenkatalog bekommen, den sie unter anderem an den Bürgermeister, an Stadtratsmitglieder, den Ortsvorsteher sowie die Ortsbeiratsmitglieder geschickt hatte. "Der Bürgermeister und ein paar Stadtratsmitglieder haben geantwortet", sagt Hammes-Müllenbach. Drei Forderungen hat die Bürgerinitiative nun ausgearbeitet, die die Stadt erfüllen soll. "Wir wollen ein Stadtteilentwicklungskonzept", sagt Johannes Pütz. Das ungeplante Wachsen könne so nicht weitergehen. Außerdem fordert er eine offene Informationspolitik der politisch Verantwortlichen. Zudem soll eine für ganz Bitburg geltende Richtlinie für die Vergabe von Baugebieten an Bauträger ausgearbeitet werden, sagt Pütz. Ernst Weires geht davon aus, dass auch nach der Veranstaltung am Mittwoch die Arbeit seiner Gruppe fortgeführt werde. "Die Mandatsträger sollen verstehen, dass das Baugebiet ,Unterm Stahler Kopf II´ nicht zumutbar ist", sagt Weires. Er und seine Mitstreiter legen in diesem Zusammenhang Wert darauf, auch die Belange der Bürger im Neubaugebiet "Hammerwies II" zu vertreten. Deshalb wendet sich die Bürgerinitiative auch gegen den Plan, die neuen Häuser über die Anbindung des Neubaugebiets "Hammerwies I" mit dem Straßennetz zu verbinden. Dazu soll eine bisher in einem Wendehammer endende Straße weitergeführt werden. Gegen diesen Plan richtet sich eine eigene Initiative von Hammerwies-Bewohnern. Die sammeln ihrerseits Unterschriften. Gute Gelegenheit zum Informationsaustausch

Nicht froh mit der Ausweisungspolitik der Stadt ist auch die Grünen-Fraktion im Bitburger Stadtrat. Zehn Fragen bezüglich der Verträglichkeit der Baugebiete, der Verkehrssituation und der Notwendigkeit neuer Gebiete angesichts des demografischen Wandels hat sie zusammengefasst und an Bürgermeister Joachim Streit geschickt. Für die Stadtverwaltung ist der Termin am Mittwoch eine gute Gelegenheit zum Informationsaustausch. "Noch bevor überhaupt ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst wurde, erfahren die Bürger den aktuellen Stand der Dinge und können Fragen stellen beziehungsweise Argumente austauschen", sagt Stadtsprecher Werner Krämer. Er stellt fest, dass kaum noch Baustellen in Bitburg angeboten werden können. Vor diesem Hintergrund habe sich der Stadtrat mit einem Konzept beschäftigt, welche Baugebiete unter privater oder öffentlicher Trägerschaft kurz- und mittelfristig erschlossen werden könnten. Darunter seien auch die möglichen Gebiete "Hammerwies II" und "Unterm Stahler Kopf II gewesen", sagt Krämer.

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