Vier Arme für mehr Sicherheit

SPEICHER. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) will den Knotenpunkt L 36/K 38/Gewerbegebiet Speicher durch einen Kreisverkehr entschärfen. Der Ortsgemeinderat hat dem Planentwurf zugestimmt.

Seit 1998 laufen Bestrebungen, am südöstlichen Ortsrand von Speicher einen Kreisel zu bauen. Dort trifft die L 36 (Speicher-Trier) als Vorfahrtsstraße auf die K 38 in Richtung Preist und die Zufahrt zum Gewerbegebiet (Herforster Straße). Das Land, das den Löwenanteil der Kosten tragen muss, hielt sich jedoch zunächst zurück. Inzwischen hat der LSV das Ingenieurbüro Schuh mit der Planung beauftragt. "Das ist eine Gefahrenstelle, an der sich Unfälle häufen", erklärte Bernd Schuh im Ortsgemeinderat Speicher. Der Durchmesser des Kreisels beträgt 32 Meter, als Kompromiss zwischen üblichen Größen innerorts (28 Meter) und außerorts (36 Meter). Die Fahrbahn wird 6,75 Meter breit und durch eine zusätzliche Asphaltschicht verstärkt. Alle vier Arme bekommen lang gezogene Fahrbahnteiler, um Fahrer auf den nahenden Kreisel aufmerksam zu machen und den Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken. Die Innenfläche des Kreisels wird entsiegelt und begrünt. Vorhandene Rad- und Fußwege werden entsprechend aufgenommen. Dazu dient auch eine 2,50 Meter breite Querungshilfe im östlichen Arm. Flachbordsteine sollen ein Überfahren der Bankette, des Innenrings und der Fahrbahnteiler verhindern. Schuh schätzt die Gesamtkosten auf 180 000 bis 200 000 Euro. Davon übernimmt die Ortsgemeinde 45 000 bis 50 000 Euro. Während der Bauphase gilt möglicherweise eine halbseitige Sperrung. "Wir sind froh und dankbar, dass das Land die Maßnahme angeht", sagte Bürgermeister Rudolf Becker (CDU) bei der Planvorstellung im Ortsgemeinderat. Das Gremium um Ortsbürgermeister Erhard Hirschberg (CDU) stimmte dem Entwurf geschlossen zu. Für die ehemalige amerikanische Wohnsiedlung in Speicher will die Gemeinde eine baurechtliche Grundlage schaffen. Dabei geht es weniger um die bestehenden Häuser, als darum, bei künftigen Garagen, Carports und Gartenhäuschen Wildwuchs zu verhindern. "In dem Gebiet ist schon viel passiert. Ein Plan könnte zu Unmut führen, weil manche schon etwas gebaut haben, andere das dann aber nicht mehr dürfen", gab Raimund Biewer (SPD) zu bedenken. Nach Rudolf Beckers Auffassung ist es nicht ungewöhnlich, sich an neuen Richtlinien orientieren zu müssen: "Das ist nicht so tragisch." Für Karin Plein (CDU) macht ein Bebauungsplan im Hinblick auf Grundstückseinfassungen wie Zäune und große Hecken besonders bei der vorhandenen engen Bebauung Sinn.Gemeinde hofft auf Zuschuss

Zu den veranschlagten Gesamtkosten von rund 24 000 Euro für den Plan erhofft sich die Gemeinde einen Zuschuss vom Land aus dem Topf für Konversionsmaßnahmen (Umnutzung ehemaliger militärischer Liegenschaften). Erst nach einer solchen Zusage würde der Planungsauftrag vergeben. Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen aus den Reihen der SPD beschloss der Rat die Aufstellung eines Bebauungsplans. Folgerichtig war der Beschluss einer Veränderungssperre für das Plangebiet. "Was schon rechtens steht, genießt Bestandsschutz", erklärte Bauamtsleiter Edmund Weimann. "Alle Substanz erhaltenden Maßnahmen und der Einbau von Dämmschutz fallen nicht unter die Veränderungssperre." Jeweils einstimmig fasste der Rat die Satzungsbeschlüsse für die Bebauungspläne Weinstraße und Lermesbrück.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort