Visionen für das Jahr 2020

Wie soll Bitburg im Jahr 2020 aussehen, damit alte Menschen dort gut leben können? Diese Frage hat sich die SPD Bitburg gestellt und in einem Visionspapier auch schon einige mögliche Antworten gefunden. Heiko Jakobs hat sie während der Jahreshauptversammlung des Ortsverbands vorgestellt.

Bitburg. Noch 13 Jahre ist es hin, bis zum Jahr 2020 - 13 Jahre, die die Gesellschaft gründlich verändern dürften. Fast doppelt so viele alte Menschen wird es dann in Bitburg geben und viel weniger Kinder. Die Bitburger SPD hat sich dieser Zukunft in einem Visionspapier angenommen und sich überlegt, wie der Stadtplan sich bis dahin verändern könnte. "So eine Vision hat immer etwas Verrücktes. Das ist normal", sagt Heiko Jakobs, der das Konzept "Bitburg 2020" während der Jahreshauptversammlung des Ortsverbands vorgestellt hat. Ziel sei es, eine Diskussion anzustoßen. Acht Ideen als Diskussionsgrundlage

Jakobs versteht die Ideen nicht als Absage an durch Bitburg rollende Kinderwagen. Das Thema "Leben und Wohnen im Alter" sei nur eine zu lösende Aufgabe von vielen. Folgende acht Ideen für eine mögliche Entwicklung sind bereits entstanden und sollen nach Wunsch der SPD nun diskutiert, ergänzt oder kritisiert werden. Die Visionen: Das Postgebäude ist 2020 ein "Haus der Begegnung". Im Erdgeschoss gibt es ein Bistro. Der Spittel ist zum Biergarten mit Brunnen umgestaltet worden, bietet einen günstigen Mittagstisch und ein Freizeit-Programm. Im ersten Stock sind wichtige Anlaufstellen für Senioren untergebracht: Ämter, Büros oder kirchliche Einrichtungen. Das Obergeschoss ist die Gesundheitsetage: Dort wird Physiotherapie, Massage oder Fußpflege angeboten. Auf dem Post-Parkplatz entsteht der "Wohnpark-Arkadien": barrierefreie Wohnungen mit zahlreichen technischen Annehmlichkeiten. Eine hauseigene Sozialstation versorgt die Mieter. In die Südschule zieht nach ihrer Schließung im Jahr 2018 ein Klinik-Hotel ein. Es ist Teil des benachbarten Krankenhauses und versorgt Patienten, die keine intensive Betreuung benötigen. Im Norden Bitburgs entsteht "Auf Messenhöhe" das Viertel "Beda Vicus": Hier leben verschiedene Generationen, Nationalitäten, Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen und unterstützen sich gegenseitig: Alte passen auf die Kinder auf, die Jungen kümmern sich um den Garten... Die Josef-Niederprüm-Straße wird überdacht. Die schön gestaltete Passage ist die direkte Verbindung zur Brauerei-Erlebniswelt. Ihre Geschäfte bieten Produkte und Dienstleistungen für Alte an. Das Rautenberg-Zentrum wird nicht gebaut. Dafür entsteht auf der Baulücke zwischen Bedaplatz und Karenweg ein großes Fachmarktzentrum mit Tiefgarage. Mit Stadtbus, Rad und im Rollstuhl können sich Jung und Alt bequem durch die Bitburger Innenstadt bewegen: Es gibt zahlreiche Haltestellen, gut ausgebaute Radwege und barrierefreie Geschäfte.Bitburg ist im Jahr 2020 von einem zusammenhängenden Grüngürtel umgeben, der Kolmeshöhe, Bedhard, Königs-, Sonnhofer- und Sperberwäldchen vereint. Er dient dem Mi kroklima, der Nah-Erholung und Brennholz-Gewinnung. Meinung Nicht für die Schublade Es ist gut, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Besonders, wenn heute schon glasklar ist, welche Probleme gelöst werden müssen: Es wird viel mehr alte Menschen geben, und Alte haben andere Bedürfnisse. Es wäre ärgerlich, 2020 "plötzlich" festzustellen, dass niemand daran gedacht hat, treppenfreie Wohnungen mit breiten Türen zu bauen. Mag das Konzept der SPD auch an manchen Stellen utopisch scheinen - Visionen dürfen das. Man darf sie bejubeln, belächeln, zerreißen. Man darf wegstreichen, hinzufügen oder neue entwickeln. Nur in die Schublade gehören sie nicht. Denn da bewegen sie nichts. k.hammermann@volksfreund.de

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