Vom Jugendheim Mötsch bis zum Hahn blicken

Vom Hunsrück in die Eifel: Der Bitburger Verein "Bürger gegen Nachtflug" hat zu seiner Info-Veranstaltung am Freitag, 21. November, im Jugendheim Mötsch Olaf Simon von der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn als Referent eingeladen.

Bitburg. (scho) Der Flughafen Hahn gilt in der Öffentlichkeit als Vorzeige-Konversionsprojekt. Das Land Rheinland-Pfalz beschreibt ihn auf seiner Konversions-Homepage im Internet als "boomender Wirtschaftsmotor des Hunsrücks". Mehr als 3000 Arbeitsplätze sind auf dem Flughafen-Gelände entstanden.

"Doch wie überall gibt es auch hier zwei Seiten einer Medaille", sagt Ludwig Kewes, Vorsitzender des Vereins "Bürger gegen Nachtflug", der einen Widerspruch gegen die Instrumentenflug-Genehmigung für den Flugplatz Bitburg und gegebenenfalls auch eine Klage vor Gericht unterstützen will. Vorausgesetzt, der Verein bekommt das dafür nötige Geld zusammen. Bereits bei einer Info-Veranstaltung Ende Oktober hat der Verein deshalb die rund 60 anwesenden Zuhörer auch um Spenden gebeten.

Während es bei der ersten Info-Veranstaltung von "Bürger gegen Nachtflug" vor allem um die Instrumentenflug-Genehmigung ging, die den großen Flugbetrieb in Bitburg überhaupt erst ermöglicht, steht am Freitag, 21. November (20 Uhr im Jugendheim Mötsch), ein Blick hinter die Kulissen des Flughafens Hahn im Vordergrund. Als Referent haben "Bürger gegen Nachtflug" dafür Olaf Simon eingeladen, der Mitglied in der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn ist.

Nicht alles, was glänzt, ist aus Gold



"Millionen Passagiere jährlich, aber weiterhin Millionenverluste", sagt Simon, der zeigen will, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. So gingen etwa steigende Steuereinnahmen des Hahns mit hohen Investitionen des Landes in die Infrastruktur einher, und etliche der vielen neuen Arbeitsplätze seien teils solche, wo "unter menschenunwürdigen Bedingungen und zu Hungerlöhnen" gearbeitet werden müsste, erklärt Simon. Hinzu käme, dass die Menschen rund um den Flughafen zu allen Tages- und Nachtzeiten mit Lärm belastet würden.

Zwar betonte Michael Billen, Vorsitzender der Flugplatz Bitburg GmbH, immer wieder, dass Bitburg nicht Hahn sei und man in der Eifel - anders als im Hunsrück - auch keinen Passagierflug etablieren wolle und deshalb auch kein Millionen Euro teures Terminal brauche. Aber in einem Punkt seien die beiden Flughäfen dennoch vergleichbar: beim Thema Flugbewegungen und damit dem, was Bürger ringsum später hören. Derzeit zähle der Flugplatz Bitburg rund 15 000 Flugbewegungen im Jahr. Laut Verkehrsprognose sollen sich die Flugbewegungen bis zum Jahr 2020 auf 34 000 steigern. Zum Vergleich: Hahn zählt derzeit rund 32 000 Flugbewegungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort