Vom Kilometerstein bis zur Bahnhofsuhr

Seit 20 Jahren gibt es nun den Geschichtlichen Arbeitskreis Bitburger Land (GAK). Regelmäßig werden die Bürger vom GAK mit geschichtlichen Informationen durch Ausstellungen, Zeitschriften und Bücher versorgt. Zum Geburtstag bietet der Verein eine große Ausstellung zum Thema: "Eisenbahnland Eifel".

 Werner Pies vom Stiftungsrat der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung lässt sich die Ausstellung von Jörg Husinger erklären. TV-Foto: Martin Bermes

Werner Pies vom Stiftungsrat der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung lässt sich die Ausstellung von Jörg Husinger erklären. TV-Foto: Martin Bermes

Bitburg. 1987 gründeten geschichtlich interessierte Menschen aus der Stadt Bitburg und der umliegenden Verbandsgemeinde Bitburg-Land den Geschichtlichen Arbeitskreis Bitburger Land. Damals war noch nicht abzusehen, was aus dieser losen "Vereinigung" werden sollte. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt machte es sich der Verein zur Aufgabe, die Geschichte der nächsten Umgebung aufzuarbeiten, Dokumente zu sammeln, zu erforschen, zu interpretieren und vor allem, den Menschen die Heimatgeschichte nahe zu bringen.Nims-Sauertalbahn bildet den Schwerpunkt

Vor etwa 150 Jahren sind die Anfänge des Eisenbahnverkehrs im Bitburger Raum zu verzeichnen. Daher organisiert der GAK zu seinem 20-jährigen Jubiläum eine Ausstellung zu eben diesem Thema "Eisenbahnland Eifel". "Aus Prüm, Binsfeld, Jünkerath oder Luxemburg kommen unsere Aussteller. Schwerpunkt wird auf der Geschichte der Nims-Sauertalbahn Erdorf-Igel liegen. Aber auch die Historie der Eifelbahn im Allgemeinen wird ausführlichst behandelt. Zu sehen gibt es alles vom Kilometerstein bis zur Bahnhofsuhr, von alten Fahrkarten bis zum Eisenbahngleis", sagt Jörg Husinger, Leiter der Eisenbahn AG des GAK. Dem Verein gehört heute ein elfköpfiges Hauptteam an, das gleichzeitig die Redaktion zur quartalweise erscheinenden Zeitschrift "Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes" stellt, sowie unzählige ehrenamtliche Helfer für verschiedene Bereiche des Vereinslebens. Eins verbindet alle Mitglieder. "Die Behandlung mit der Geschichte unserer Umgebung und somit unserer Geschichte, ist eine Art Leidenschaft für uns", sagt Ralph Matthias Schmitz, Geschäftsführer des GAK. Er ist selbst Gründungsmitglied und erzählt, dass der Verein auf Initiative der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger-Land 1987 zum ersten Mal zusammen traf: "Damals hat eine große Nachfrage bestanden. Viele Menschen wollten etwas Genaueres, Handfestes über die Geschichte der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und der Stadt Bitburg erfahren. Der Tourismus stieg an. Außerdem interessierten sich immer mehr Menschen für die Ahnenforschung und wollten mehr über das Leben ihrer Vorfahren wissen. All das waren Gründe dafür, dass die Verbandsgemeindeverwaltung den Geschichtlichen Arbeitskreis Bitburger Land ins Leben rief." Dass die Gründung damals erfolgreich war, sieht man heute daran, dass mittlerweile über 20 Gemeinden der Verbandsgemeinde eigene Publikationen besitzen. Fotos, Schriftstücke, Chroniken - all das steht nun für die Gemeinden und geschichtlich Interessierte bereit und gibt Menschen die Möglichkeit, genaueres über das Leben ihrer Vorfahren zu erfahren. Steigender Stolz zum Heimatort

"Die höhere Nachfrage an diesen Dingen ist gleichzeitig mit einem steigendem Stolz der Menschen zu ihren Gemeinden und Orten zu verbinden", sagt Manfred Kottmann, 2. Vorsitzender des GAK. Er erzählt auch, dass der Verein in verschiedene AGs unterteilt ist. Jede AG beschäftigt sich mit einem anderen Teil der Geschichte. Neben der Römerzeit, der Familiengeschichte und dem Brauchtum werden auch Teilbereiche wie Auswanderer, Eisenbahngeschichte, Ansichtskartenfotografie und der 2. Weltkrieg abgedeckt. Alle Informationen, die der Verein jemals zusammengetragen hat, werden in einer heimatkundlichen Sammlung gezeigt. Diese Sammlung wird in den nächsten Jahren in einem Raum der Bitburger Bücherei eröffnet. "Es sind bereits über 30 laufende Regalmeter an Materialien, Texten, Informationen. Jede Woche werden es mehr", sagt Kottmann.Neben der regelmäßig erscheinenden Zeitschrift "Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes" veranstaltet der Verein auch des Öfteren Exkursionen sowie Seminare, zu denen auch Fachhistoriker eingeladen werden. Des Weiteren organisiert der GAK so manches Mal eine Ausstellung - so wie auch aktuell.Die Ausstellung "Eisenbahnland Eifel" wird am Freitag in einer internen Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen eröffnet. Anschließend wird die Ausstellung vom 20. Oktober bis zum 18. November geöffnet haben. Die Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr und Dienstag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr. Geschichtlich interessierte Menschen, die mitarbeiten wollen, können sich in der Geschäftsstelle des GAK im Haus Beda melden, Telefon 06561/96450.

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