Sonntags um die Mittagszeit auf der A 60 von Wittlich Richtung Bitburg zu fahren, ist normalerweise nicht nur eine Freude, weil der Straßenbelag neu und griffig ist, sondern auch, weil man sich in selige Zeiten leerer Schnellstraßen zurückversetzt fühlt. Am gestrigen Sonntag war das anders: Von Stockungen wegen hohen Verkehrsaufkommens war die Strecke zwar noch weit entfernt. Je näher man jedoch der Ausfahrt Bitburg kam, desto dichter wurde der Verkehr, und schon das verwies darauf, dass mächtig was los sein würde beim Beda-Markt. "Wahnsinn, das waren viel mehr als je zuvor", sagte Stadtsprecher Werner Krämer am späten Sonntagnachmittag und fasste damit das zusammen, was alle an der inzwischen größten Frühjahrsschau der Region Beteiligten meinen. Rudolf Rinnen, der für die Volksbank Bitburg die Handwerkerausstellung organisiert hatte, schätzt, dass an den drei Ausstellungstagen nahezu 40 000 Menschen durch die Zelte am Alten Gymnasium strömten. Den positiven Eindruck bestätigt auch Klaus Schnarrbach von der Polizei in Bitburg. "Wir gehen davon aus, dass es wesentlich mehr Besucher waren als im vergangenen Jahr", bilanzierte er, als die Schau am Sonntagabend zu Ende ging. Allein am Sonntag kamen nach Schätzungen der Polizei 55 000 Menschen in die Stadt. Angesichts der Tatsache, dass auch schon am Samstag wesentlich mehr los war als in den Vorjahren, dürften insgesamt mehr als 80 000 Menschen zum 24. Bedamarkt nach Bitburg gekommen sein. Für die Ordnungshüter war es dennoch ein ruhiges Wochenende. Denn zusammen mit Feuerwehr und städtischem Ordnungsamt hatten sie die Verkehrslage im Griff. Dass es auch am Sonntag in der Innenstadt kaum Staus gab, führt die Polizei vor allem darauf zurück, dass das Park-and-Ride-System gut funktionierte und zu Spitzenzeiten 6000 Autofahrer ihre Wagen auf dem Flugplatz parkten, um den kostenlosen Bustransfer in die Stadt zu nutzen. Daher mussten sich die Beamten während des Bedamarktes nur um 16 kleinere Unfälle und drei Kinder, die ihre Eltern suchten, kümmern. Knapp 140 Aussteller aus den Bereichen Handwerk, Landwirtschaft und Autohandel hatten ihre Angebote präsentiert. Das ist nicht neu. Was jedoch - neben dem sonnigen Wetter und dem verkaufsoffenen Sonntag - für zusätzlichen Schub sorgte, war nach einhelliger Auffassung von Horst Werner, als Geschäftsführer der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB) für die Gesamtorganisation verantwortlich, und Helmut Thielgen, dem Stadtmarketing-Beauftragten im Rathaus, das neue Engagement der Autohändler der Stadt. Das komfortable Ambiente des schon traditionellen Autosalons in der Schalterhalle der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, in der die Top-Modelle zu sehen waren, wurde erstmals auf den Bedaplatz verlängert, wo in einem 2000 Quadratmeter großen Zelt auch die Standard-Wagen ansprechend vorgestellt wurden. Im Zelt hatte auch der unumstrittene Gewinner des Marktes seinen Stand: das Bitburger Haus der Jugend. Die Mitarbeiter hatten 20 000 Lose für das Gewinnspiel der Autohändler verkauft, was 10 000 Euro in die Kasse des Jugendhauses spülte. Zu den Gewinnern zählte auch Lucky, die Leseratte: Das TV -Maskottchen trat beim Beda-Markt zum ersten mal in Lebensgröße auf und konnte sich vor begeisterten Fans kaum retten.