Von Herforst nach China

Vor rund einem Jahr wurde es feierlich eingeweiht. Nun erhält das Pfarrheim in Herforst noch einen Namen. An diesem Wochenende wird die Namensgebung gefeiert.

Herforst. (lyv) Seit rund einem Jahr steht in der Eligiusstraße am Maisbachplatz in Herforst das neue Pfarrheim. Und das soll nun auch einen Namen tragen. "Der Verwaltungsrat und die Pfarrgemeinde haben sich dazu entschlossen.

Und es ist kein Zufall, dass Pater Matthias Schneider der Namensgeber sein soll", sagt Norbert Schmitz, Vorsitzender des Heimatvereins "Herbischda beschkläpa". Vor zehn Jahren sei der Pater gestorben und vor 70 Jahren wurde er zum Priester geweiht, weiß der Heimatforscher, der sich intensiv mit der Person des Paters beschäftigt hat, der am 4. November 1910 in Herforst geboren wurde. Die Eltern betrieben eine Landwirtschaft und der Vater war nebenbei Küster in Herforst.

Schon früh wusste Matthias Schneider, dass er Priester und Missionar werden wollte und lernte beim damaligen Heimatpfarrer Latein, so dass er 1925 nicht mehr die unterste Gymnasialklasse besuchen musste, als er ins Missionshaus nach St. Wendel kam.

Nach dem Abitur 1931 und dem anschließenden Noviziat in St. Augustin studierte Matthias Schneider dort Philosophie und Theologie. Mit der Profess im Jahre 1938 wurde er schließlich auf Lebenszeit bei den Steyler Missionaren aufgenommen und legte damit den Grundstein für seine Missionarstätigkeit.

Nach der Priesterweihe 1938 verließ er ein Jahr später die Heimat und fuhr mit der Transsibirischen Eisenbahn nach China. Er erlernte die Sprache und übernahm später in Shanghai die Verwaltung einer Zentrale des Ordens der Steyler Missionare. Das kommunistische Regime in China machte seinem Missionarsleben 1954 ein Ende, indem man ihn nach einem Jahr Haft des Landes verwies. Nach Deutschland zurückgekehrt, gehörten das Missionshaus St. Paul in Wengerohr und das Jugendhaus des Bundes der katholischen Jugend in Düsseldorf zu weiteren Stationen seines Priesterlebens. 1958 erhielt Pater Matthias Schneider den Posten eines Missionssekretärs der Steyler Missionare in Rom.

Dort blieb er bis 1974 und kehrte dann nach einem bewegten Leben als Superior Delegatus, Betreuer und Ansprechpartner für Urlauber-Missionare nach St. Augustin zurück. 13 Jahre später brach sein Ruhestand an, den er, immer noch aktiv, in St. Wendel verbrachte, wo er am 9. Juni 1998 im Altenheim starb.

Das Festprogramm: Samstag, ab 20 Uhr, Festakt zur Namensgebung im Pfarrheim. Sonntag: 10 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche, anschließend beim Pater Matthias Schneider Haus Frühschoppen und Mittagessen. Nachmittags verschiedene Darbietungen bei Kaffee und Kuchen.

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