Von Kühen mit Empfang und einer farblosen Karte

Der Zugang zum Internet ist für Menschen in Sülm, Trimport, Dahlem, Röhl, Scharfbillig und Idenheim alles andere als komfortabel. Über die Möglichkeit einer mobilen DSL-Versorgung hat deshalb jetzt der Internet-Anbieter Vodafone im Rahmen einer Bürgerversammlung informiert.

 Siegmar Angerer, bei Vodafone zuständig für die Abteilung Technik und Umwelt, zeigt auf einer Karte, welche Bereiche mit UMTS (rote Fläche) versorgt werden könnten. TV-Foto: Uwe Hentschel

Siegmar Angerer, bei Vodafone zuständig für die Abteilung Technik und Umwelt, zeigt auf einer Karte, welche Bereiche mit UMTS (rote Fläche) versorgt werden könnten. TV-Foto: Uwe Hentschel

Trimport. Wie mühsam es wohl sein muss, ohne Breitband im Internet unterwegs zu sein, hat Siegmar Angerer gemerkt, als er in Eschborn bei Frankfurt ins Auto stieg, um dann ganze zweieinhalb Stunden später in Trimport anzukommen. Angerer ist Mitarbeiter des Telekommunikationsunternehmens Vodafone und mit drei weiteren Mitarbeitern auf Einladung des Trimporter Ortsbürgermeisters Alfons Schilz in die Eifel gekommen, um den "Datenfeldweg", der durch Trimport, Röhl, Scharfbillig, Sülm, Dahlem und Idenheim führt, zur Autobahn auszubauen. Und zwar mit Hilfe eines Sendemasts bei Sülm, der die Haushalte über Funk mit DSL versorgen könnte.

Da mit diesem auf UMTS basierenden Internetzugang jedoch zunächst Investitionen verbunden sind, hat Vodafone zur Bedingung gemacht, dass bis Mitte September mindestens 120 Teilnehmer die entsprechenden Auftragsformulare eingereicht haben müssen, mit denen sie sich dann - wie bei anderen Verträgen auch - 24 Monate an das Unternehmen binden.

Angesichts der Aussicht, zukünftig um ein Vielfaches schneller im Internet unterwegs zu sein, scheinen die Bindungsängste bei den rund 80 anwesenden Bürgern eher gering. Und so beziehen sich viele Fragen auf technische Details und natürlich die einmaligen und monatlichen Kosten, die damit verbunden sind.

Was aber vor allem interessiert, ist die tatsächliche Versorgung. Denn auf der Landkarte, die an die Wand projiziert wird, markiert rote Farbe jenes Gebiet, das später über UMTS abgedeckt sein soll.

Doch leider fehlt es den Dörfern Dahlem, Sülm und Röhl hier deutlich an Farbe. "Wenn Sie nicht in einem Talzug wohnen, dann haben Sie gute Chancen", sagt Angerer, "allerdings ist mir aufgefallen, dass hier alles im Tal liegt." Den besten Empfang hätten demnach die Kühe auf der Wiese, stellt ein Zuhörer fest. Ganz unrecht hat der Mann nicht, dennoch ist für viele Anwesende die Vodafone-Option allemal besser als das, womit sie derzeit durch das Internet stolpern. "Eine 100-prozentige Versorgung können wir nicht garantieren", umschreibt Vodafone-Mitarbeiterin Birgit Feldges schmeichelhaft das, was auf der Karte zu sehen ist.

Sollte sich allerdings im Nachhinein herausstellen, dass bei einem Kunden keine DSL-Versorgung mit UMTS möglich ist, dann sei dessen Auftrag und damit die zweijährige Bindung an Vodafone unwirksam, garantiert der Mann aus Eschborn und stellt klar: "Wir wollen hier keine Bauernfängerei betreiben."

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