Von Mut bis Masochismus

Die Sensation ist ausgeblieben. Monika Fink wird 2006 zum zweiten Mal über einen soliden Listenplatz in den Landtag einziehen. Dagegen ist nichts zu sagen, hat sie in Mainz doch schon längst ihre Strippen gezogen, Kampfeswillen gezeigt und die Bitburg-Prümer Fahne tapfer hoch gehalten.

Dass sie auch auf personalpolitischen Terrain gewieft ist, bewies Monika Fink zudem dadurch, dass sie den Ortsverein Arzfeld mit der B-Kandidatur Rainer Hoffmanns früh auf ihre Seite zog und damit ihre Wiederwahl sicherte. Weniger angenehm gestalteten sich derweil die Attacken im Vorfeld der Wahl gegen Birgit Nolte-Schuster, die nach sozialdemokratischen Grundsätzen nicht wie eine Mitbewerberin, sondern wie eine Gegnerin behandelt und nun politisch regelrecht demontiert wurde. An dieser Stelle haben einige Bitburg-Prümer Genossen ihr demokratisches Grundverständnis schmerzlich vermissen lassen; besonders, nachdem vor fünf Jahren noch drei Kandidaten ins Feld gezogen waren. Das Argument, eine neue Bewerberin gefährde einen guten Listenplatz, ist jedenfalls nicht nur hypothetisch, sondern auch ziemlich weit hergeholt. Zu ihrer temporären Demontage hat Birgit Nolte-Schuster allerdings auch selbst beigetragen. Zwischen Mut und politischem Masochismus muss der Grund dafür zu suchen sein, dass sie ihren Hut auch noch als B-Kandidatin in den Ring warf und damit bewusst eine zweite Niederlage einsackte. m.reuter@volksfreund.de

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