Von Ziegen und Eseln

Bitburg/Diekirch · Serie: Über Grenzen. Lange nichts gehört oder lebendige Freundschaft? So steht es um Bitburgs Beziehungen zu den Städtepartnern. Diesmal: das luxemburgische Diekirch.

 In Diekirch wurde 1977 die erste Fußgängerzone im Großherzogtum gebaut. Foto: Luxemburger Tageblatt

In Diekirch wurde 1977 die erste Fußgängerzone im Großherzogtum gebaut. Foto: Luxemburger Tageblatt

Foto: Marc Bernard ("g_luxemb"

Bitburg/Diekirch Eines der originellsten Geschenke zur 1300-Jahrfeier in Bitburg kam 2015 aus Diekirch. Die Freunde aus Luxemburg erschienen im Sommer eines Morgens mit einer über einem Meter hohen Statue aus Corten-Stahl, die einen Esel darstellt. Wie in Bitburg die Ziegen ("Gäßen"), so ist der "Diekrécher Iasel", also der Esel, die Diekircher Symbolfigur. Er steht nun im kleinen Garten am Rathaus.
Diekirch ist mit rund 6000 Einwohnern halb so groß wie Bitburg und mit der heimischen Stadt seit 1962 verpartnert. Bei besonderen Anlässen fließt dort aus dem Eselsbrunnen Bier - ähnlich wie manches Mal beim Bitburger Bierbrunnen vor dem Besucherzentrum der Bitburger Brauerei. Weiterhin gemeinsam ist den Städten: Diekirch hat eine lange Bierbrautradition. Die gleichnamige Biermarke ist womöglich die weit verbreitetste Luxemburgs.
Auch interessant: Diekirch war 1977 die erste Stadt Luxemburgs mit Fußgängerzone. Und: Dort schalt während den Geschäftszeiten Musik aus Lautsprechern.
Was sollte man sich dort anschauen? In Diekirch gibt es gleich mehrere Museen zu unterschiedlichsten Themen. Es gibt so das Nationale Konservatorium für Historische Fahrzeuge und das Geschichtsmuseum der Brauerei Diekirch. Am bekanntesten dürfte das Nationale Militärgeschichtliche Museum sein. Dort werden unter anderem Exponate zur Ardennenoffensive und zur Gefangenschaft zwangsrekrutierter Luxemburger gezeigt. Auch für Naturfreunde ist Diekirch eine Reise wert: Etwa für den zwölf Hektar großen Naturerlebnispark. Er liegt direkt am Ufer der Sauer und wird von mehreren Wanderwegen durchquert. Ein Lehrpfad informiert über Flora und Fauna der Region.
Und wie steht es um Austausche und Kooperationen? Im April 2011 spielen der Städtische Musikverein Bitburg und die Philharmonie Municipale aus der Partnerstadt Diekirch ein Frühlingskonzert in der Stadthalle. Ein Jahr später wird die Verbindung zu Diekirch 2012 beim Einzug der Nationen im Bitburger Festzelt mit der Unterzeichnung einer Urkunde zum 50-jährigen Jubiläum feierlich erneuert.
Es gibt Kontakte zwischen Bitburger und Diekircher Vereinen, eine Verbindung der Kita Zuckerborn zu den "Dekrecher Däbbessen" (Kita in Diekirch), und die Stadtverwaltung hat mit ihren Bediensteten vor einigen Jahren ihren Betriebsausflug dorthin unternommen.

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