Von der Nachtschicht ins Büro

NEUERBURG/METTENDORF. (rr) Werner Lehnen, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg, vertritt Bürgermeister Norbert Schneider während dessen Urlaubs. Viel Zeit für Freizeit bleibt da nicht.

Hauptberuflich ist Werner Lehnen Polizeibeamter. Er wohnt in Mettendorf und ist seit etwa 18 Jahren Mitglied im VG-Rat Neuerburg. Davon war er sieben Jahre Fraktionsvorsitzender der CDU. Seit einem Jahr hat er das Amt des ehrenamtlichen Ersten Beigeordneten inne. Zusätzlich ist Werner Lehnen Vorsitzender des Turnvereins 1955 Mettendorf. Wenn der Verbandsbürgermeister Norbert Schneider Urlaub macht, vertritt Lehnen diesen im Amt. So auch in den vergangenen drei Wochen. "Auf Grund meiner langjährigen Erfahrung in der Kommunalpolitik habe ich ein gutes Händchen dafür bekommen", sagt Werner Lehnen. Sein Terminplan ist voll in den Urlaubswochen des Bürgermeisters. Trotz seines Schichtdienstes bei der Polizei, der auch schon mal bis morgens um 7 Uhr geht, ist er pünktlich um 9 Uhr morgens wieder im Büro der VG und bleibt dort bis mittags. Erst am Nachmittag gönnt er sich ein paar Stunden Schlaf nach der kurzen Nacht. Zu seinen Aufgaben in der Vertretungszeit gehören: Leitung der Verwaltung, Ansprechpartner für die Bürger, die Post erledigen und die Präsenz bei Ratssitzungen, Festen und Konzerten. In der VG Neuerburg mit 50 Ortsgemeinden und rund 10 000 Einwohnern kommt einiges zusammen. Da gibt es auch schon mal Phasen, in denen jeder Abend verplant ist. Da bleibt wenig Zeit für Familie und Freizeit. Doch trotz der Doppelbelastung während dieser Zeit macht Lehnen den Job gerne. Das liegt jedoch nicht an der kleinen Aufwandsentschädigung, die er bekommt. Denn damit würde er bei dem Stress wohl eher ein "schlechtes Geschäft" machen. Werner Lehnen hatte schon immer ein großes Interesse für Kommunalpolitik und engagiert sich deshalb auch als Mitglied im Ortsgemeinderat Metttendorf. "Auch im Bereich der Kommunalpolitik kann man mit genügend Einsatz viel erreichen", sagt er. Er hofft für die Zukunft, dass es immer mehr Leute geben wird, die sich in ihrem Dorf oder der Verbandsgemeinde ehrenamtlich einsetzen: "Nur so kann der Stress der wenigen Aktiven verringert werden." Mittlerweile hat auch Lehnen seinen wohlverdienten Urlaub begonnen.

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