Von der Pest geheilt

Eine alte Tradition wiederholt sich seit rund 250 Jahren in Spangdahlem: Die Maifest-Prozession am 30. April geht auf ein Gelübde zurück.

 Seit 250 Jahren gibt es die Maifest-Prozession in Spangdahlem. Foto: privat

Seit 250 Jahren gibt es die Maifest-Prozession in Spangdahlem. Foto: privat

Spangdahlem. (lyv) Ganz genau ist nicht bekannt, seit wann das Maifest in Spangdahlem gefeiert wird. Fest steht aber, dass während des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1684) eine Prozession ihren Ursprung fand und am Abend das Tanzbein geschwungen wurde. Das Maifest und die Prozession sind also seit rund 250 Jahren unmittelbar miteinander verbunden. Das Fest gilt der Verehrung der heiligen Quirinus, Firminus und Fereolus. In der Zeit der Schwedenüberfälle während des 30-jährigen Krieges sollten die Reliquien des heiligen Quirinus von Neuss nach Luxemburg in Sicherheit gebracht werden. In den Orten, in denen die Prozession übernachtete oder Halt machte, ließen die Pilger kleine Reliquienteile des Heiligen zurück. So auch in der alten Kirche in Spangdahlem, genauer im damaligen Spang. "Die Eremiten, die in Spangdahlem in der Nikolauskapelle einen Sitz hatten, sollen bei der Vermittlung der Reliquien mitgewirkt haben", sagt Günther Klassen, der Hobbyhistoriker aus Spangdahlem. Zu dieser Zeit herrschte in der Umgebung und im Dorf die Pest und große Armut. Als die Reliquien in der Kirche verehrt wurden, habe wie ein Wunder, die Pest nachgelassen, berichtet Klassen. Daraufhin gelobten die Einwohner des Ortes, jährlich am 30. April eine Dankprozession mit dem Allerheiligsten durch die Ortsteile abzuhalten. Fast ununterbrochen findet bis heute die Maiprozession mit Maifest die Unterstützung der Bevölkerung. "Seit ein paar Jahren erlebt das Fest und die Prozession eine wahre Renaissance", sagt Klassen.

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