Von null auf fünf

Stolz ist man in der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg zwar schon auf Schloss Malberg. Doch die finanzielle Last überwiegt. Eigentlich kann man sich solch ein teures Schmuckstück nicht leisten. Nun gibt es Anlass zur Hoffnung: Fünf Investoren haben Gefallen an Schloss Malberg gefunden.

Malberg. Auf Schloss Malberg ist Ruhe eingekehrt. Die rot-weiße Fahne ist wieder eingeholt worden. Beim Tag des offenen Denkmals sah das noch ganz anders aus: Rund 800 Menschen ließen sich durch das Schloss führen. Das Interesse der Bevölkerung an dem früheren Herrensitz des Weihbischofs von Köln (1657 - 1723) ist seit Jahren ungebrochen.Verhaltener Optimismus

Doch nicht nur Menschen aus der Region und Urlauber, denen das barocke Schloss oben auf dem Berg ins Auge springt, haben Gefallen daran gefunden. Auch immer mehr mögliche Käufer zieht es nach Malberg. "Zurzeit haben wir fünf potenzielle Investoren", bestätigt Bernd Spindler, Bürgermeister der VG Kyllburg (SPD). Er gibt sich vorsichtig optimistisch. Zu viele neue "Schlossherren" hat er in den vergangenen Jahren kommen sund wieder gehen sehen. "Aber es ist schon enorm. Ende letzten Jahres hatten wir noch null Interessenten, und jetzt sind wir bei fünf", sagt der Bürgermeister.Für die Besitzerin des Schlosses, die Verbandsgemeinde Kyllburg, käme ein Verkauf der Befreiung von einer enormen Last gleich. Seit die VG die riesige Immobilie vor knapp 20 Jahren gekauft hat - in dem Glauben, sie schnell weiterverkaufen zu können -, wurden laut Spindler bereits rund 1,5 Millionen Euro investiert. Zwei Niederländer haben nun Interesse an Schloss Malberg angemeldet. Ein anderer möglicher Käufer kommt aus der Region Trier, ein weiterer aus Dänemark. Aber auch die Deutsche Denkmalstiftung spielt mit dem Gedanken, Schloss Malberg zu übernehmen.Präsentation in öffentlicher VG-Ratssitzung

"Noch liegen uns jedoch nicht von allen schriftliche Angebote vor", sagt Spindler. Erst wenn das der Fall ist, kann der VG-Rat Kyllburg eine Entscheidung fällen. Doch der wird nicht um jeden Preis das Schloss verkaufen. Spindler: "Das Konzept muss stimmen und der Region auch etwas bringen." Eine teil-öffentliche Nutzung wäre ideal. In einer der nächsten Ratsitzungen könnte eine erste Entscheidung fallen. Wahrscheinlich werden die potenziellen Investoren dazu eingeladen, um ihre Visionen und Pläne für Schloss Malberg vorzustellen und den Ratsmitgliedern Rede und Antwort zu stehen. Vermutlich wird diese Sitzung vor viel Publikum stattfinden. "Meiner Meinung nach gehört dieses Thema in eine öffentliche Sitzung", sagt Spindler. Dort werde sich dann zeigen, ob der Rat noch mehr Zeit und konkretere Informationen braucht oder ob vielleicht schon eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort