Vorgezogenes Weihnachtsgeschenk

Die Ortsumgehung der Bundesstraße 257 in Wolsfeld ist am Samstag für den Verkehr freigegeben worden. Damit werden die Anwohner der von täglich mehr als 10 000 Fahrzeugen befahrenen Straße eine deutliche Entlastung spüren. Die 2,9 Kilometer lange Straße wurde in einer Bauzeit von drei Jahren für knapp sieben Millionen Euro erstellt.

 Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering (rechts) sprach von einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk für die Wolsfelder Bevölkerung. TV-Foto: Rudolf Höser

Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering (rechts) sprach von einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk für die Wolsfelder Bevölkerung. TV-Foto: Rudolf Höser

Wolsfeld. (rh) Der 14. Dezember wird in der Ortschronik der 833 Einwohner zählenden Gemeinde Wolsfeld einen herausragenden Platz finden.

Nicht enden wollende Fahrzeugschlangen mit Lärm und Abgasen plagten die Anwohner über Jahrzehnte. Nach 17 Jahren Bürgerinitiative "Umgehung jetzt" sehen sie sich am Ziel: Die nun für den Verkehr freigegebene Ortsumfahrung nimmt den Durchgangsverkehr aus der Ortsmitte und sorgt für mehr Verkehrssicherheit im Ortskern. Dort gab es seit 1975 mehr als 100 Unfälle, 13 davon mit tödlichem Ausgang. Bei der Verkehrsfreigabe begrüßte die leitende Baudirektorin Edeltrud Bayer vom Landesbetrieb Mobilität in Trier die Gäste vor Ort. "Ich freue mich, dass wir heute mit den Einwohnern von Wolsfeld die Fertigstellung der Umgehungsstraße feiern können. Die Menschen im Ort sind entlastet, und die Autofahrer von Bitburg nach Echternach haben keine Ortsdurchfahrt mehr auf dieser Strecke", sagte Bayer.

Pfarrer appelliert an die Vernunft der Autofahrer



Der parlamentarische Staatssekretär Karl Diller vom Bundesfinanzministerium begrüßte die Steuerzahler. "Ohne Ihr Geld hätten wir das nicht finanzieren können", sagte Diller und verriet, dass das Projekt günstiger als geplant realisiert wurde. Ortsbürgermeister Heinz Junk erlaubte sich daraufhin unter dem Beifall der Gäste den Zwischenruf: "Für diese 700 000 Euro finden wir in der Ortsmitte mehrere Möglichkeiten, das Geld sinnvoll einzusetzen."

Verkehrsminister Hendrik Hering betonte die Anstrengungen des Landes Rheinland-Pfalz in Sachen Ortsumgehungen. Rund 500 000 Millionen Euro pro Jahr stehen in den kommenden beiden Jahren für den Neu- , Um- und Ausbau sowie den Erhalt von Bundesfern-, Landes-, Kreis- und Stadtstraßen in Rheinland-Pfalz zur Verfügung.

Ralf Schiemann, Vorsitzender des Vereins "Umgehung jetzt": "Heute ist ein guter Tag für Wolsfeld. Der Verkehr ist raus aus dem Ort." Der Wolsfelder Pfarrer Hahn erbat den Segen Gottes und appellierte an die Vernunft der Autofahrer.

Trotz aller Freude gibt es auch Kritik. Landwirte beklagen die mindere Wertigkeit ihrer Ausgleichsflächen und andere kritisieren die neuen, nicht kreuzungsfreien Anschlussstellen und die damit verbundenen Gefahren. Nach der Verkehrsfreigabe trafen sich Bürger und Gäste im Feuerwehrgerätehaus zu einer Feier.

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