Vorname oder Familie?

BITBURG. (har) Entweder ein Jakob oder eine Familie namens Schaack oder Schak stand Pate für die Schakengasse in Bitburgs Altstadt. Zum Görenweg gibt es derweil einen neuen Deutungsversuch.

Die Schakengasse (Foto: Harald Jansen) gehört zu den kleinen Straßen, die von der Hauptstraße westlich abzweigt. Sie ist im Mittelalter entstanden. Über die Herkunft des Namens gibt es keine urkundlichen Quellen. Fest steht laut Stadtarchiv jedoch, dass am Ende der Schakengasse der Schakenturm stand, der zur mittelalterlichen Stadtbefestigung gehörte. "Ob Turm oder Straße als erste den Namen ,Schaken' erhielt, ist unklar. In dem Namen steckt entweder der Vorname Schaak für Jaques/Jakob oder der Familienname Schaack/Schak", teilt das Archiv mit. In alten Urkunden überliefert ist für das Jahr 1700 ein Johannes Schaack als Mitglied der St. Sebastianus-Bruderschaft. Er wohnte vermutlich in dem Schakenturm. Johannes Schaack war Notar in Bitburg. Er wird auch als "Neocastrensis" bezeichnet. Das deutet darauf hin, dass er aus Neuerburg (lateinisch Nova Castra) nach Bitburg zugewandert war. "In dem um 1800/1810 in französischer Zeit gezeichneten Stadtplan ist der Turm, der an der Stelle des heutigen Verwaltungsgebäudes der Bitburger Brauerei stand, noch deutlich zu erkennen", heißt es in einer Mitteilung des Stadtarchivs. Die damalige Straßenbezeichnung habe "Rue de Schaack" gelautet. Eine TV-Leserin hat derweil auf eine weiteren Deutung des Namens Görenweg hingewiesen. So sei der Gieren ein Dreieck. "Esch wohnen in Gieren" sei früher ein gängiger Ausspruch gewesen. Zudem gebe es den mittelhochdeutschen Begriff "Geren", der ein dreieckiges Stück Stoff bezeichnet. Aus diesem Geren sei durch die Veränderungen des Moselfränkischen "Gören" geworden.

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