Vorsicht, gefährliche Pisten

Neun Menschen starben 2007 bei Verkehrsunfällen im Altkreis Bitburg, 108 wurden schwer verletzt: Um die Straßen sicherer zu machen, analysiert die Unfall-Kommission Gefahren-Schwerpunkte und beschließt Maßnahmen zur Linderung - von Warnschildern über Tempo-Limits und Kontrollen bis zur Verbesserung der Fahrbahn-Griffigkeit.

 Wegen der vielen Unfälle mit amerikanischer Beteiligung auf der B 50 an der Albachmühle in Bitburg wurden bereits Warnschilder in Englisch aufgestellt. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Wegen der vielen Unfälle mit amerikanischer Beteiligung auf der B 50 an der Albachmühle in Bitburg wurden bereits Warnschilder in Englisch aufgestellt. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Bitburg. Die Unfall-Kommission (siehe Extra) unterscheidet zwischen Unfall-Schwerpunkten, an denen es im Vorjahr zu mindestens fünf gleichartigen Unfällen kam, und solchen, die im Drei-Jahres-Vergleich zutage treten, da dort mindestens drei Unfälle mit Schwerverletzten zu beklagen sind. Eine Übersicht:L 9 Hermesdorf-Bitburg (fünf Unfälle in einer Doppelkurve 2007): Die Fahrbahn-Griffigkeit ist gut. Die Kurven sollen durch Pfeile kenntlicher gemacht werden und Warnschilder aufgestellt werden. L 5 Bickendorf-Rittersdorf (acht Kurven-Unfälle bei Nässe 2007): Die Fahrbahn-Griffigkeit wurde bereits verbessert und "Tempo 70" eingeführt. Nun müssten sich die Autofahrer zu ihrer eigenen Sicherheit dran halten. B 50 bei Oberweis (fünf Unfälle 2007): Die Fahrbahn-Griffigkeit wird geprüft, es gilt ein Tempo-Limit, aber bei Kontrollen fallen dort zwölf Prozent der Fahrer als zu schnell auf. B 50 bei Albach-Mühle: Dort wurde die Kurven-Kenntlichkeit erhöht, Warn-Schilder (auch in Englisch) aufgestellt und es gilt Tempo-Limit 50, weshalb die Unfälle von 31 (2006) auf zwölf (2007; davon acht mit Amerikanern) zurückging. Nach den drei Schwerverletzten 2006 gab es dort 2007 keine Schwerverletzten. Im Herbst soll auch das Regenwasser besser abgeleitet werden, das sich wegen der Hanglage auf der Straße sammelt.B 50 vor Kreisel Spangdahlem (fünf Schwerverletzte; davon zwei 2007): Dort gilt nun Tempo-Limit 60, und die Polizei kontrolliert verstärkt. L 39 bei Beilingen (fünf Unfälle mit Schwerverletzten, davon einer 2007): Die Fahrbahndecke ist in Ordnung, aber da bei den Unfällen Alkohol und Drogen im Spiel waren, gibt's dort nun häufiger Kontrollen. Überall Wild-Gefahr: Von den rund 2500 Unfällen 2007 im Altkreis Bitburg sind wie in den Vorjahren rund 30 Prozent Wildunfälle. Deshalb mahnt die Polizei, die Wildwechsel-Warnschilder zu beachten. Entschärfte Strecken: Nach Einführung des Überholverbots gab's auf der L 4 nördlich Minden keine Unfälle mit Schwerverletzten. 2005 und 2006 wurden dort drei Menschen schwer verletzt. Ähnlich auf der L 5/K 74 bei Rittersdorf (drei Schwerverletzte 2005 und 2006), wo durch Entfernung des Bewuchses und niedrigere Schilder die Sicht verbessert wurde, und der L 36 bei Speicher in Richtung Rothaus (drei Schwerverletzte in 2005 und 2006), wo die Fahrbahn-Griffigkeit erhöht wurde. Auf der B 50 bei Olsdorf (fünf Schwerverletzte, davon drei 2007) wurde im Oktober die Fahrbahn-Griffigkeit verbessert. Seither gab's dort keine Unfälle mit Schwerverletzten. Trotzdem liegt es letztlich aber natürlich an den Autofahrern, Vorsicht walten zu lassen und weder sich selbst, noch andere in Gefahr zu bringen - und Warnschilder ernst zu nehmen. EXTRA Die Unfall-Kommission: Die Kommission besteht aus Vertretern der Polizei Bitburg, der Straßenmeisterei Bitburg, der bei der Kreisverwaltung angesiedelten Verkehrsbehörde und trifft sich regelmäßig einmal im Jahr unter dem Vorsitz des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein, dem Straßenbaulastträger. "Aber bei Bedarf setzen wir uns auch zwischendurch zusammen, um zu prüfen, ob an einer Strecke etwas verbessert werden kann", sagt Bruno von Landenberg, Leiter des Bereichs Verkehr beim LBM Gerolstein. So wurde Anfang des Jahres auf der B 51 bei Bitburg nach einem tödlichen Unfall ein Überhol-Verbot eingeführt (der TV berichtete). (scho)

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