Wagemutige Fliegerinnen und heiße Maschinen

BITBURG. Piloten und Flugzeuge treffen in Bitburg ein: Die Kunstfliegerin Peggy Krainz hat erste Runden am Eifelhimmel gedreht. Beim Flugplatzfest am Wochenende zeigt sie ihre akrobatische Flugschau.

Es ist Abend auf dem Bitburger Flugplatz. Am endlosen Eifelhimmel erscheint ein in rot und weiß lackiertes Flugzeug. Es ist eine YAK 52, ein spezieller Flieger, der in der Vergangenheit zum militärischen Flugtraining im Ostblock eingesetzt wurde. Er eignet sich vor allem auch zum Kunstflug. Geflogen wird die Maschine von der 32-jährigen Peggy Krainz. Beim Vorbeiflug am Tower wackelt sie mit den Flügeln, was so viel heißt wie: "Hallo, ich bin da." Elegant setzt das Flugzeug auf der Landebahn auf und rollt bis zum Tower. Dort wird die "Wing Lady", wie Peggy Krainz auch liebevoll genannt wird, von ihrem Mann Harald erwartet. Der ist mit dem Auto angereist, die Pilotin startete zweieinhalb Stunden zuvor südlich von Leipzig mit dem Flieger.Gemeinsam mit ihrem Team organisieren die beiden Flugshows in ganz Europa und sind noch bis 17. August auf dem Flugplatzfest in Bitburg zu Gast. Vor rund zehn Jahren haben sie die "Flying Legends Deutschland" gegründet. "Wir wollen unserem Publikum die Faszination Fliegen näher bringen", sagen die beiden sympathischen Chemnitzer. Außerdem macht Peggy Krainz für Film und Fernsehen Stunts und Ausstattungen im fliegerischen Bereich, und - wenn es die Zeit erlaubt - arbeitet sie freiberuflich als Fluglehrerin. Mit ihrer Organisation setzen sich beide außerdem für die Erhaltung und Restaurierung historischer Flugzeuge in Deutschland ein.Gefährlicher Anblick

Der Höhepunkt des Flugplatzfestes wird die Flugakrobatik-Show der Flying Legends sein, die am Samstag und Sonntag jeweils von 14.30 bis 16 Uhr gezeigt wird. "Ich stehe dann, gesichert mit einem Bauch- und Schultergurt, auf der oberen Tragfläche eines Doppeldeckers. Noch während des Vorbeifluges am Publikum werde ich zurück in das Cockpit des Flugzeuges steigen", beschreibt die Fliegerin ihr spektakuläres Unterfangen. Das sehe gefährlicher aus als es sei, mutmaßt die "Wing Lady", die sich bei diesem Stunt voll auf die Erfahrung und Zusammenarbeit mit dem schwedischen Piloten Sten Svensson verlässt.Nur ein Fingerzeig trennt die Zuschauer von den Maschinen in den Ausstellungen. Gespräche und Fachsimpeleien mit den Piloten gehören zur Show. Im Crewzelt erlebt das Publikum das Briefing, die Einweisung der Piloten, unmittelbar mit. Die Flying Legends vermitteln Wissen, das in keinem Lehrbuch steht, zeigen Einblicke, die mit Worten schwer zu beschreiben sind. Außerdem bietet das Flugplatzfest Besuchern die Möglichkeit, selbst mitzufliegen. "Ganz normale Rundflüge mit Sportflugzeugen oder Hubschraubern, aber eben auch Mitflugmöglichkeit mit Peggy Krainz", fasst Helmut Berscheid die Mitflugangebote zusammen.

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