Wahre Tierfreunde gesucht

BITBURG. Einigen Tierhaltern ist es schlichtweg egal, was mit ihren Tieren passiert während sie in Urlaub sind. Oft ist den Besitzern jede Entsorgungsmethode recht.

Sommerzeit ist Ferienzeit. Und wer freut sich nicht auf diese Zeit des Ausspannens, sei es am Meer oder in den Bergen? Monate zuvor wird die Reise gebucht und kurz vor der heiß ersehnten Abreise werden die Koffer gepackt und die Nachbarn gefragt, ob sie sich wohl um die Blumen kümmern können. Städtischer Bauhof ist Bitburgs Tier-Asyl

Für viele Tierfreunde oder besser gesagt Tierbesitzer stellt sich zudem noch die Frage, wohin mit Bello oder der kleinen süßen Katze. Natürlich mag man die Tiere und es macht ja normalerweise auch nichts aus, sie zu füttern, zu pflegen und mit ihnen Gassi zu gehen. Aber dennoch sind vielen Menschen die Tiere dann doch nicht wert, etwas Zeit und Mühe in die Suche nach einer Unterkunft für die Ferienzeit zu investieren. Schließlich würde das vermutlich auch noch Geld kosten. Viel praktischer ist es da doch, Bello auf einer Autobahnraststätte zu "vergessen", irgendjemand wird sich seiner schon erbarmen. Und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. So oder so ähnlich denken anscheinend viele Tierbesitzer vor Antritt ihrer Reise. Jahr für Jahr werden zu Beginn der Ferienzeit vor allem Katzen und Hunde von ihren Herrchen ausgesetzt oder gar von Brücken geworfen, da die Besitzer nicht wissen, wohin mit den Tieren. Auch in der Stadt Bitburg ist das ein altbekanntes Problem. "Immer wieder kommen aufmerksame Bürger mit herrenlosen Tieren vorbei, die sie gefunden haben", sagt Marion Grethen vom Fundbüro der Stadt. Inge Glashauser vom Verein der Tierfreunde Südeifel schätzt, dass es sich jährlich mindestens um 30 Tiere handelt, die Dunkelziffer derer Tiere, die durch die Stadt streunten aber noch wesentlich höher ist. Natürlich komme es auch vor, dass manche Tiere - wie zum Beispiel einmal eine Schildkröte - einfach ausgebüxt wären und man anhand einer Marke oder einem eingepflanzten Chip die Besitzer ausfindig machen könnte, so Grethen, aber in den meisten Fällen bleibe das die Ausnahme. "Die Tiere werden dann in der Regel zum städtischen Bauhof gebracht, wo Zwinger bereitstehen. Bisher hatten wir noch immer Glück. Und es ist uns gelungen, die Tiere schnell wieder an neue Besitzer weiter zu vermitteln." Schließlich sind auch die Kapazitäten auf dem Bauhof beschränkt. Außer für die Hündin Allrad, die auch einmal als Fundtier auf den Bauhof kam und es im Nu schaffte, die Herzen der Mitarbeiter zu erobern. Sie ist geblieben und zur Haus- und Hof-Hündin avanciert. Die Kosten für die Unterbringung der Tiere auf dem Bauhof für Futter und Zwinger übernimmt seit jeher die Stadt. "Uns ist es wichtig an das Gewissen der Tierhalter zu appellieren, so dass sie sich rechtzeitig um eine Unterkunft für ihre Tiere kümmern. Viele sind sich auch gar nicht bewusst, dass sie sich zum Einen auch strafbar machen und was sie den Tieren außerdem damit antun", sagt Marion Grethen.

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