Wall statt Wald

BITBURG. Wenn sich alle Betroffenen in der Lessingstraße einig sind, steht dem Bau eines Lärmschutzwalls an der B 51 nichts mehr im Wege (der TV berichtete). Dazu müssten sie Parzellen ihrer Grundstücke übertragen. Die Baukosten übernehmen dann die Stadt Bitburg und der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein.

Tag für Tag fahren 25 000 Fahrzeuge - davon fast 5000 Lastwagen - auf der B 51 an Bitburg vorbei. Der Lärm der wichtigen Verkehrsader mache den Anwohnern in der Franz-Mecker-Straße, der Schillerstraße, Goethestraße, Arndtstraße, Lessingstraße und Heinrichstraße schwer zu schaffen, erzählt Guido Walscheid, der in der Lessingstraße wohnt. Weil der Lärm laut Gutachten jedoch unter den Grenzwerten liegt, muss der Bund, der für die Bundesstraßen zuständig ist, nicht für Lärmschutz sorgen. Die Anwohner müssen den Radau also weiterhin ertragen oder eine andere Lösung finden. Wolsfelder Erde für den Lärmschutzwall

Diese Lösung ist nun zum Greifen nah. Bereits im Sommer hatte ein Bitburger Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt einen Lärmschutzwall geplant. Etwa 480 Meter lang und etwa fünf Meter hoch soll dieser Wall sein, der auf der östlichen Seite parallel zur Bundesstraße zwischen der Brücke "Heinrichstraße" und der Brücke "Kolmeshöhe" entstehen soll. Die 20 000 Kubikmeter Erde für den Bau des Walls sollen aus dem Nachbarort Wolsfeld kommen. Denn beim Bau der dortigen Ortsumgehung fallen Erdmassen an, die für den Wall gerade recht kämen. Nach der ursprünglichen Planung hätten die Anlieger einen Teil der geschätzten Baukosten von 200 000 Euro übernehmen sowie Parzellen ihrer Grundstücke an den Bauträger übertragen müssen. In einem Brief der Stadt Bitburg, der am Donnerstagabend mit einer Zustimmungserklärung an die elf betroffenen Anwohner in der Lessingstraße ging, heißt es: "Die Herstellung des Lärmschutzwalls erfolgt auf Kosten der Baulastträger (Stadt Bitburg/LSV Gerolstein) und ohne Kostenbeteiligung der privaten Grundstückseigentümer." Die Betroffenen müssten für den Bau des Lärmschutzwalls nur noch die benötigten Grundstücke an Stadt und LSV abtreten. Bis zum 16. Dezember sollen sie per Zustimmungserklärung und Bauerlaubnis grünes Licht für den Wall geben."Einmalige Chance"

"Das ist eine einmalige Chance", findet Guido Walscheid. Der Wall brächte einen enormen "Zugewinn an Lebensqualität und an Substanz". Er appelliert an seine Nachbarn: "Hoffentlich sagen alle ja. Jetzt liegt es nur noch an uns, das hinzukriegen. Wenn's jetzt nicht läuft, ist der Zug abgefahren." Auch seitens der Stadtverwaltung hofft man, dass alle Anwohner ihr Einverständnis geben: "Wir freuen uns, wenn es auf diese Weise verwirklicht wird", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt.

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