Wall wächst, Lärm lässt nach

Ein bisschen mehr Eden auf Erden: 85 Prozent weniger Lärm bringt der Schutzwall an der B 51 bei Bitburg den Anwohnern der vielbefahrenen Bundesstraße. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan, Ende Juni soll der Wall bereits begrünt sein. Da weitere Anwohner Land zur Verfügung stellen, wird der Wall nun 150 Meter länger, als geplant, und die Inseln bei der Abfahrt Neuerburger Straße werden mit ins Projekt einbezogen.

Bitburg. Stoßstange an Stoßstange: Rund 25 000 Fahrzeuge, davon 5000 Lastwagen, brettern tagtäglich über die B 51 bei Bitburg. Doch Anspruch auf einen Lärmschutzwall hatten die Anwohner der Lessingstraße, deren Grundstücke an die vielbefahrene Bundesstraße grenzen, nicht. "Die dafür erforderliche Dezibel-Grenze wird zum Pech der Anwohner geringfügig unterschritten", erklärt Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein. Erst der Bau der Ortsumgehung Wolsfeld (der TV berichtete mehrfach) brachte Bewegung in die Sache. "Dort fallen die Erdmassen an, die wir für den Lärmwall brauchen. Der zweite wichtige Punkt zur Realisierung des Projekts war das große Entgegenkommen aller betroffenen Anwohner", erklärt Enders. Denn die haben zusammen rund 3500 Quadratmeter ihres Grund und Bodens kostenlos überlassen. "Das reicht sogar, um uns die Möglichkeit offenzuhalten, dort später auch die zu Ein- und Ausfahrten sicherer zu gestalten." Fünf weitere Anwohner Richtung Neuerburger Straße haben sich dem Projekt angeschlossen und stellen nun ebenfalls ihr Land für den Lärmschutz bereit. Auf Lärmschutz folgt Verkehrssicherheit

Damit wird der Wall rund 600 Meter lang - 150 Meter mehr, als ursprünglich geplant. Enders: "Wir wären am liebsten bis zur Neuerburger Straße gegangen, aber da fehlte die Bereitschaft der weiteren Anwohner." Dennoch wächst der Wall weiter über sich hinaus: So werden auch die "Verkehrsinseln", die sogenannten Anschluss-Ohren, an der Abfahrt Neuerburger Straße in das Projekt einbezogen: Auf diesen Anschluss-Ohren wird der Wall fortgesetzt. "Der Mehraufwand hält sich in Grenzen, da wir den abgeschobenen Mutterboden aus den Gärten dafür verwenden können", erklärt Enders. 13 Lastwagen karren die rund 25 000 Kubikmeter Erde, die benötigt werden, jeden Tag von Wolsfeld nach Bitburg. "Etwa ebenso viele Erdmassen fallen bei der geplanten Nord-Ost-Tangente an", sagt Enders mit Blick auf weitere denkbare Lärmschutz-Wälle. Doch zunächst geht's dem LBM um mehr Verkehrssicherheit auf der B 51: Nördlich von Bitburg Richtung A 60 gilt wegen vieler schwerer Unfälle inzwischen Überholverbot (der TV berichtete). Enders: "Um das deutlicher zu machen, werden wir eine durchgezogene Mittellinie markieren. Zudem prüfen wir, ob Überhol-Spuren eingerichtet werden können."

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