Warten auf die Namen

BITBURG. Mehr als 24 Stunden nach der Kommunalwahl wurde erst bekannt, wer für die Parteien und Gruppierungen in den Kreistag zieht. Zudem lassen sich Stimmengewinne und -verluste analysieren.

Die Technik soll helfen, bei Wahlen Ergebnisse schneller zu ermitteln. So auch bei der Kreistagswahl 2004, wo bereits in der Nacht auf Montag feststand, welche Partei oder Gruppierung wie viele Stimmen erreichte und wie viele Sitze daraus resultieren. Doch die Technik hat manchmal auch ihre Schattenseiten. Da in den Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg unterschiedliche Programme bei der Wahl benutzt wurden, müssen die Personenstimmen im Kreishaus teilweise per Hand addiert werden. Und das dauerte eben. Erst nach 19 Uhr war am Montag letztendlich geklärt, wer in den Kreistag einzieht. Dann war erst klar, wer die Sitze der einzelnen politischen Gruppen einnimmt. 22 Christdemokraten sehen sich neun Sozialdemokraten, drei Liberalen, zwei Grünen und sechs freien Wählern gegenüber. Im Vergleich zu 1999 hat die SPD im Kreis 7,02 Prozentpunkte verloren, die CDU büßte 1,45 Prozentpunkte ein. Die FWG legte nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 4,94 Prozentpunkte zu. Bei den Grünen waren es 1,33 und bei der FDP 2,21 Prozentpunkte. Aber wo haben die Parteien ihren Stimmenanteil vergrößern können, und wo brachen sie ein? Die SPD musste besonders in der VG Irrel Federn lassen. Dort ging ihr Stimmenanteil um 9,6 Prozentpunkte auf 24,9 Prozent zurück. Ein Grund dafür war sicher die Entwicklung in Bollendorf, wo zudem die Mehrheiten im Ortsgemeinderat wechselten. In der ehemals roten Hochburg erreichten die Christdemokraten sogar mehr als doppelt so viele Stimmen wie die Sozialdemokraten. 1999 landete die CDU mit 48,9 Prozent noch in Sichtweite der SPD, die 40,9 Prozent erreichte. In der VG Arzfeld zeigte die CDU mit 41,1 Prozent Vorsprung (60,9 Prozent), wer Herr im Islek ist. Ähnlich sieht es in der VG Prüm aus. Dort liegen die Schwarzen 40,8 Prozentpunkten vor den Roten (17,9 Prozent). In Winringen (VG Prüm) scheint es die wenigsten Freunde der Sozialdemokratie zu geben. 0,6 Prozent der Stimmen erreichte dort die SPD. 96,2 Prozent gingen an die CDU. Die FWG erreichte 2,5, die FDP 1,2 und die Grünen 0,8 Prozent. Die sozialdemokratische Hochburg ist nach wie vor Bettingen (VG Bitburg-Land). Dort erreichte die SPD 46,3 Prozent (minus 4,3 Prozent). Die CDU kam auf 32,4 Prozent ( plus 0,8 Prozent), 14,1 Prozent wählen die FWG ( plus 0,6 Prozent).Harspelt ist die liberale Hochburg

Während besonders in den kleinen Gemeinden im Kreis die CDU die Nase vorne hatte, gab es für SPD, FDP, Grüne und FWG in den Städten und großen Gemeinden mehr zu ernten. Im Windschatten der Bürgermeisterwahl in Bitburg legten die Freien Wähler kräftig zu. 23,2 Prozent der Wähler votierten für die FWG, deren Liste im Kreistag von Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit angeführt wird. Im Prüm lag die CDU hingegen weit vor der SPD, deren Kandidatin Mathilde Weinandy auch Prüms Bürgermeisterin wurde. Auch in Speicher, Orenhofen oder Rittersdorf machten die Christdemokraten das Rennen. Strickscheid (42,5 Prozent) und Euscheid (35,6 Prozent, beides VG Arzfeld) sind Hochburgen der FWG. In Harspelt leben anteilsmäßig die meisten FDP-Anhänger (23,8 Prozent, VG Arzfeld), in Ingendorf (VG Bitburg-Land) erreichten die Grünen mit 16,8 Prozent ihr bestes Resultat.

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