Warten auf die Tangente

BITBURG. Die Nord-Ost-Tangente lässt weiter auf sich warten. Im kommenden Jahr soll das Planfeststellungsverfahren anlaufen. Wann gebaut wird, steht aber noch in den Sternen.

Kreisel und Ringe: Das sind die Bitburger Zaubermittel für eine autofreiere Stadt, die trotzdem Parken fast vor der Ladentür erlauben. In Sachen Kreisel hat man in den vergangenen Jahren viele Fortschritte gemacht. Kreisverkehrsplätze in der Neuerburger-Straße, der Trierer Straße, der Saarstraße oder am Krankenhaus haben den Verkehrfluss erhöht. Doch an einem fehlt es noch, um am verkehrstechnischen Ziel der Träume zu sein: Die beiden Ringe in und um die Stadt, die den Durchgangsverkehr ableiten und Verkehr für die Stadt aufnehmen und sinnvoll verteilen. Wichtiger Baustein der Ringe-Idee ist die Nord-Ost-Tangente. Die Geschichte dieser Verbindungsstraße reicht bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, berichtet Harald Enders, Chef des Landebetriebs Straßen und Verkehr (LSV) in Gerolstein.Stadt hat nötige Flächen für Trasse schon erworben

Der LSV ist seit vielen Jahren mit der Nord-Ost-Tangente in Bitburg befasst. "Wir haben inzwischen die nötigen Unterlagen an die Planfeststellungsbehörde geschickt", sagt Enders. Die sitzt in Koblenz und hat noch einmal Detail-Infos nachgefordert. Sobald diese vorliegen, beginnt die Prüfung, die zu einer Genehmigung- so hoffen es die Gerolsteiner - führt. Wie lange dieses Verfahren dauert, kann Enders nicht vorhersagen. "Wichtig ist es aber, überhaupt erst ins Verfahren zu kommen", sagt LSV-Chef Enders. Sobald dies geschehen sei, könne nämlich auch die Stadt mit ihren Planungen entlang der Neubau-Trasse fortfahren. Die Stadt hat unterdessen ihre Hausaufgaben gemacht. Das sagt jedenfalls Stadtsprecher Werner Krämer, und das bekräftigt LSV-Chef Harald Enders. Laut Krämer hat die Stadt die Trasse im in den Flächennutzungsplan, der derzeit gerade aufgestellt wird, eingearbeitet und die notwendigen Flächen zum Großteil schon erworben. "Wir warten jetzt darauf, dass die Nord-Ost-Tangente genehmigt wird", sagt Krämer. Die neue Tangente soll von der Anschlussstelle der Nimstalstrecke (L 5) an die B 51 nördlich von Bitburg zur B 257 und von da aus zur B 50 führen. Schon im Jahr 2002 wurde diese Streckenführung den Bürgern vorgestellt. Seitdem gab es Probleme wie Anliegen der Bürger und der Landespflege sowie Neuplanungen bei der Gestaltung der Kreisel zu lösen.Sechs Millionen Euro für drei Kilometer Straße

Doch diese Steine habe man inzwischen aus dem Weg geräumt, sagt Enders. Rund 6,2 Millionen Euro soll das rund drei Kilometer lange Stück Straße kosten, dass nach Worten von Harald Enders alles andere als eine Rennstrecke werden soll. Er geht davon aus, dass auf der mittels Kreisel an bestehende Straßen anknüpfenden Tangente die Geschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer beschränkt wird. Sollten die Pläne der neuen Straße dann irgendwann genehmigt sein, heißt das aber noch nicht, dass dann auch gebaut wird. Die Nord-Ost-Tangente wird eine Landesstraße. Baulastträger und damit zuständig für das Finanzieren des Projekts wird das Land sein. Das hat aber nicht genug Geld, um alle wünschenswerten Straßenprojekte gleichzeitig bauen zu lassen. Deshalb erhält jedes Vorhaben eine Bewertung. Mag die Bewertung der Tangente im Vergleich zu anderen Plänen nicht so gut ausfallen, so ist die Nordumfahrung für die Pläne der Bitburger jedoch von entscheidender Bedeutung. Derzeit fahren rund 55 000 Fahrzeuge täglich durch die Innenstadt, Tendenz stark steigend. Ein von der Stadt beauftragtes Ingenieurbüro hat ermittelt, dass bis 2015 die Zahl der durch die Stadt fahrenden Fahrzeuge auf bis zu 68 000 steigen wird. Sollte es bis dahin jedoch die Tangente und dadurch den linksdrehenden Innenstadt-Ring geben, könnte es unter Umständen sogar noch ruhiger als heute in der Innenstadt zugehen, sind sich Experten sicher.

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