Was ändert sich beim BRG-Umweltpark auf dem Bitburger Flugplatz?

Bitburg · Beim Recycling-Unternehmen BRG-Umweltpark auf dem Flugplatz hat nicht nur einen neuen Namen. Drei Jahre nach der Übernahme durch die Seos-Group strukturieren die Belgier um.

Was ändert sich beim BRG-Umweltpark auf dem Bitburger Flugplatz?
Foto: Christian Altmayer

"Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür", so lautet der Text eines Schlagers von Marianne Rosenberg. Die Seos-Group (Siehe Info) hat jetzt auch deutlich gemacht, dass der BRG-Umweltpark zu den Belgiern gehört. Denn jetzt hat die Gruppe auch ihren Namen an der Tür.

Vor drei Jahren hat das Unternehmen aus Verviers das Recyclingunternehmen auf dem Bitburger Flugplatz übernommen. So konnten die Eifeler Traditionsfirma und 35 Arbeitsplätze gerettet werden (der TV berichtete).
Doch wie war der Recyclingriese 2014 überhaupt in Schieflage geraten? Werfen wir doch mal einen Blick in die Vergangenheit:

Der BRG-Umweltpark wird 1993 als Tochterunternehmen der Weiland Bau GmbH aus Irrhausen gegründet. 1996 geht das Unternehmen am Flugplatz in Betrieb. Damals wird gerade das Abfallrecht reformiert. Ziel der Gesetze ist eine Umstellung von einer Wegwerf- zu einer Kreislaufwirtschaft.

Und mit dem Recycling lässt sich bis 2014 auch gutes Geld verdienen. Doch dann meldet das Mutterunternehmen Weiland Bau Insolvenz an. Und das stürzt auch die BRG in die Krise. Mit der Seos-Group wird schnell ein Investor gefunden. Und zunächst lässt der nach dem Kauf alles beim Alten, auch den Namen.

Warum eigentlich?
"Wir wollten die bestehende Kundschaft nicht verlieren", erklärt Thomas Just, ein Sprecher der Seo-Gruppe, "und bewährtes erhalten." Damit scheint nun, 2017, aber Schluss zu sein. Die Belgier haben offenbar beschlossen, das Unternehmen umzustrukturieren - und zwar gründlich.

Das zeigt ein Blick ins Netz. Bei Google steht mittlerweile, der Umweltpark sei "dauerhaft geschlossen". Die Website verlinkt automatisch auf die Homepage der Seos-Group. Der einzige Hinweis darauf, dass es BRG mehr als 20 Jahre lang auf dem Flugplatz gegeben hat, ist ein Schild an der Röhler Straße. Hier ist noch der alte Firmenname zu lesen. Am Verwaltungsgebäude prangt schon der neue: Seos Recycling GmbH.

Das hat einen einfachen Grund: Die Abkürzung "BRG" steht für "Baudienstleistung und Recycling GmbH." Baudienstleistungen, wie zum Beispiel Abrisse, bietet das Unternehmen aber gar nicht mehr an. Seos hat sich von diesem Geschäftsfeld getrennt, teilt Just mit.

Stattdessen wolle man sich auf das Kerngeschäft, die Kreislaufwirtschaft, fokussieren. Herzstück bleibt eine Sortieranlage, die Abfall nach 20 Roh- und Wertstoffen wie etwa Metallen, Hartkunststoffen sowie Papier und Holz trennt.

Damit das alles möglichst effektiv abläuft, haben die Belgier in die Anlagentechnik investiert. Für den Fuhrpark wurden neue Maschinen, wie Bagger und Radlader, angeschafft. Zwei Personen wurden eingestellt - einer in der Logistik, einer im Vertrieb. Sonst sei die Anzahl der Arbeitsplätze seit 2014 gleich geblieben.

Nur einer musste gehen: Coskun Tüze. Wie Just mitteilt, habe das Unternehmen sich Ende 2016 vom ehemaligen Geschäftsführer getrennt. Weitere Informationen möchte man zu diesem Thema nicht preisgeben. Klar ist: Der neue Leiter des Umweltparks heißt Christian Zandona, der Besitzer der Seos-Group.

Hintergrund: DIE SEOS-GROUP
Die Seos-Group wurde 1998 gegründet. Sie beschäftigt im Augenblick 115 Mitarbeiter. Das Geschäft des Unternehmens mit Hauptsitz im belgischen Verviers ist die Abfallentsorgung.

280 000 Tonnen Müll und Wertstoff werden von Seos jährlich an neun Standorten in Europa abtransportiert, recycelt oder beseitigt. Damit macht die Firma laut eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 40 Millionen Euro.

In Bitburg werden jährlich 60 000 Tonnen Abfall entsorgt. Daran verdient Seos rund 5 Millionen Euro jährlich.

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