Was ist ein Geschenk?

Tausende von Kindern in den ärmsten Ländern Osteuropas haben zu Weihnachten eine große Freude erlebt. Die Päckchen aus Deutschland sind seit vielen Jahren eine besondere Überraschung.

 Freude beim Fest: Die evangelische Kirchengemeinde Bitburg hat zum Dankestreffen der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ eingeladen. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Freude beim Fest: Die evangelische Kirchengemeinde Bitburg hat zum Dankestreffen der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ eingeladen. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Bitburg. (lyv) Nein, er kam nicht zu spät, obwohl er zugunsten der bundesweiten Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" seine Breitling-Uhr versteigerte: Joachim Streit, Bürgermeister der Stadt Bitburg und Schirmherr der Aktion, kam mit vielen Helfern aus Bitburg, Trier oder Konz pünktlich zum Dankestreffen in den Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde Bitburg. Bei Kaffee und Kuchen erfuhren die Gäste, dass rund 40 000 Päckchen mehr als im Vorjahr aus Deutschland in die Bestimmungsländer transportiert wurden. Auch mehr Helfer hatten sich bereiterklärt, sich beim Päckchenpacken, Sortieren, Kontrollieren und Transportieren zu engagieren. "Rund 35 Frauen und 15 Männer waren im Einsatz", sagte Martina Ehinger, die "Chefin" in Bitburg. 1216 Schuhkartons, davon 386 aus Luxemburg, mussten in 148 Versandkartons verpackt werden. Als Sammelstelle und Regionallager wurden in der ehemaligen Pakethalle der Post auch die Päckchen aus Wittlich, Konz, Trier, Burgen und Grimburg in Empfang genommen. Insgesamt 515 Versandkartons wurden in weniger als einer Stunde in einen LKW geladen, der dann in Richtung Osten davon fuhr. Die Päckchen aus Bitburg wurden in Rumänien verteilt. In der Slowakei war die Regional-Leiterin Evelyne Reinhardt mit dabei und schilderte anhand von eindrucksvollen Bildern die große Freude bei Kindern und Erwachsenen. Leider aber wurde erst vor Ort festgestellt, dass diese Päckchen gebrauchte Waren enthielten, was nicht erlaubt ist. Dennoch: "Auch darüber freuten sich die Kinder", berichtete Reinhardt, "und als eine Lehrerin den Kindern eröffnete, dass sie nun ihre Geschenke erhalten würden, fragte ein Mädchen: ,Was ist ein Geschenk?'"Auch wenn die katholische Kirche die Nachhaltigkeit der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" vermisst, so wird die Welle der Hilfsbereitschaft immer größer. "Die Aktion ist ein Türöffner für andere Hilfsaktionen", sagt Evelyne Reinhardt, "in Moldawien zum Beispiel wurde eine Schuhmacherwerkstatt eingerichtet und für ein Kinderheim Nähmaschinen angeschafft." Außerdem unterstütze die katholische Kirche in der Slowakei die Aktion voll und ganz. "Die Ökumene ist wichtig", sagt Mechthild La Barr aus Bitburg, "auch in anderen Ländern entstehen Projekte, die den Ursprung in dieser Aktion haben."

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