Was macht Hoffmann?

BITBURG-PRÜM. Rätselraten an der Basis: Wer wird Nachfolger von Hubert Weis als Vorsitzender der SPD Bitburg-Prüm? Während es lange danach aussah, dass Rainer Hoffmann die Rolle übernehmen würde, hat nun die Landtagsabgeordnete Monika Fink offiziell den Hut in den Ring geworfen - was Hoffmann wiederum überrascht.

Die Wahl des Nachfolgers von SPD-Parteichef Hubert Weis (Rommersheim) gestaltet sich auf der Zielgeraden komplizierter als gedacht. Während der Arzfelder Kommunalpolitiker Rainer Hoffman lange als Favorit für diesen Posten gehandelt wurde, hat er sich nun offenbar selbst aus dem Rennen katapultiert. "Er hat zu lange gezögert", beschrieb am Donnerstag ein erboster Basis-Genosse die Situation. So etwas komme unten nicht gut an. "Dadurch herrscht bei uns in der Partei mal wieder Chaos hoch 18", wetterte der SPD-Mann. Die Parteispitze hat derweil Fakten geschaffen. Der scheidende Vorsitzende Hubert Weis teilte am Mittwoch auf TV -Anfrage offiziell mit, dass Monika Fink beim Parteitag am 27. November in Bitburg kandidieren werde. Bei einer letzten Vorstandssitzung werde die Pro-Fink-Empfehlung entsprechend formuliert. Ansonsten gab sich Hubert Weis ungewohnt wortkarg. Auch die Abgeordnete Fink war im Telefonat mit dem TV ausgesprochen kurz angebunden. Sie bestätigte ihre Bewerbung, verwies darauf, dass sie ohnehin Stellvertreterin sei und gewartet habe, wen die Ortsvereine vorschlagen würden. Da diese bisher niemanden offiziell ins Rennen geschickt hätten, sei ihre Kandidatur "logisch" gewesen. Gleichzeitig bestätigte die Politikerin, dass Rainer Hoffmann bisher weder zu- noch abgesagt habe.Sprachliches Vakuum

Ob Hoffmann, der ebenfalls stellvertretender Parteivorsitzender ist, im Falle einer Fink-Kandidatur auf eine Bewerbung verzichte, wie ein weiterer Insider wissen will, muss derweil abgewartet werden. Sicher ist nur, dass der Arzfelder Genosse bis Mittwochabend noch nicht wusste, dass Monika Fink den Hut in den Ring geworfen hat. Die Frage "Treten Sie nicht an?" beantwortete Hoffmann mit einem ein weiteres Vakuum schaffenden: "Das habe ich nicht gesagt." Vereinbart sei lediglich gewesen, eine Entscheidung bei der bevorstehenden Vorstandssitzung am 22. November herbeizuführen. Zu einer Kandidatur sei er nach wie vor "grundsätzlich bereit", allerdings müsse er noch klären, ob die Übernahme des Postens für ihn zeitlich möglich sei. Mit "Jein" beantwortete Rainer Hoffmann indes die Frage, ob er gewusst habe, dass Monika Fink in den Ring steige. "Ich hätte gedacht, dass wir vorher darüber reden würden", betonte er und bekannte, dass die Ambitionen Finks ihm gleichwohl bekannt gewesen seien. "Dass sie kandidiert, wusste ich nicht." Vom Rücktritt Hubert Weis‘, der diesen Schritt nach der empfindlichen Wahlniederlage Ende Juni in Gondorf bekannt gegeben hatte, sei man in der Partei überrascht gewesen, erklärte Hoffmann. Trotzdem habe er damals die dringende Eile nicht gesehen. Dies gelte auch heute noch. Deshalb stehe für ihn fest: Wenn er sich letztendlich bewerben wolle, dann sei er auch bereit, am 27. November gegen Monika Fink anzutreten. Hoffmann: "Ich sehe das alles nicht so dramatisch." Nach Informationen des TV planten die Genossen nach dem Rückzug von Weis, den Fraktionsvorsitz in die Hände des Kyllburger Verbandsgemeinde-Bürgermeisters Bernd Spindler zu legen. Dies ist auch geschehen. Gleichzeitig sollte Hoffmann das Amt des Parteivorsitzenden übernehmen. Von Monika Fink hieß es seinerzeit, dass sie diesen Posten aufgrund ihrer Belastung durch das Landtagsmandat nicht übernehmen wolle. Neben Hoffmann waren andere Bewerber - zumindest Ende Juni - nicht in Sicht.

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