Wasserpreis bleibt gleich

BITBURG. Eine breite Mehrheit des Bitburger Stadtrats hat sich gegen die von den Stadtwerken angestrebte Anhebung des Wasserpreises um zehn Cent auf 1,30 Euro pro Kubikmeter ausgesprochen.

Die gute Nachricht für die Bürger der Stadt Bitburg: Mit Wassergebühren werden sie im kommenden Jahr nicht stärker belastet als bisher. CDU, FBL und SPD haben am Donnerstag im Stadtrat der von den Stadtwerken angestrebten Erhöhung des Wasserpreises um zehn Cent auf 1,30 Euro pro Kubikmeter mit breiter Mehrheit eine Abfuhr erteilt.Angesichts der Tatsache, dass im Finanzplan des Betriebszweigs Wasserversorgung der Stadtwerke auch mit dem alten Wasserpreis von 1,20 Euro für 2004 mit einem Gewinn von knapp 14 000 Euro gerechnet wird, eröffnete SPD-Fraktionschef Manfred Kürten die Debatte mit der Feststellung, dass man damit wohl im kommenden Jahr noch auskommen könne. Und ein adventlich gestimmter Hermann Schlösser (CDU) pflichtete ihm bei: "Es ist nicht vertretbar in dieser Zeit noch draufzusatteln, und weil wir so nah vor Weihnachten sind, schließen wir uns dem SPD-Antrag an."Stadtwerke-Chef, Manfred Boor, hatte zuvor die gewünschte Erhöhung vor allem mit der schrumpfenden Eigenkapitalquote seines Betriebs begründet. Diese liege schon seit zwei Jahren unter der Grenze von 30 Prozent - Tendenz weiter fallend. Bei der nächsten Steuerprüfung seien deshalb die steuerrechtlichen Vorteile der Werke bedroht, und die Stadt könnte dann gezwungen sein, das Kapital des Eigenbetriebs um 500 000 Euro aufzustocken. Mit den höheren Gebühren werde dem Finanzamt gegenüber signalisiert, dass man sich bemühe, das Eigenkapital aufzustocken. Mit einer Gebühr von 1,30 Euro hätten die Werke im kommenden Jahr mit einem Gewinn von mehr als 100 000 Euro rechnen können.Die schlechte Nachricht für die Bürger der Stadt Bitburg steckt in den Zahlen, die die Stadtwerke für die Zeit ab 2005 kalkuliert haben: Mit und ohne Erhöhung wird schon im übernächsten Jahr mit einem kleinen Verlust gerechnet, der in den Jahren 2006 und 2007 auf deutlich mehr als 400 000 Euro anwachsen könnte. Diese Zahlen basieren auf der Annahme, dass 2006 nicht nur die wenig lukrative Wasserversorgung des Gewerbegebiets auf der Ex-Airbase, die zurzeit vom Zweckverband Flugplatz subventioniert wird, ganz an die Stadt zurückfällt, sondern mit dem absehbaren schrittweisen Abzug der Amerikaner aus der Housing auch nicht mehr so viel Wasser verkauft werden kann wie bisher. Wenn diese Prognosen eintreffen, müssen die Bitburger laut Boor mit Wasserpreisen von bis zu 1,80 Euro pro Kubikmeter rechnen.Während Hermann Josef Rass (CDU) und Manfred Böttel (FBL) darauf verwiesen, dass die Vorhersagen noch längst nicht sicher seien, plädierten Peter Berger (Liste Streit) und Marie-Luise Niewodniczanska (FDP) dafür, schon jetzt mit der Anhebung des Wasserpreises zu beginnen. "Wenn man genau weiß, dass man in ein paar Jahren den Preis um 60 Cent erhöhen muss, kann man keine Weihnachtsgeschenke machen", sagte Berger, fand dafür jedoch keine Mehrheit.

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