Weg frei für ein hohes Haus

Mehr als 50 Jahre alt und nicht mehr zu gebrauchen: Einstimmig hat der Stadtrat beschlossen, den Bebauungsplan für den Innenstadt-Bereich "Hauptstraße, An der Römermauer, Schakengasse" aus dem Jahr 1957 aufzuheben.

Bitburg. (scho) Auf dem Grundstück, das zwischen Rathaus-Parkplatz "Grüner See" und Schakengasse genau in dem Bereich des alten Bebauungsplans liegt, soll nach den Plänen des Investors Florian Willmanns ein viergeschossiges Haus mit Tiefgarage entstehen - mit Penthouse-Wohnungen im dritten und vierten Geschoss.

Vor 50 Jahren waren nur zwei bis drei Geschosse erlaubt



Zuletzt war noch offen, was in die Einheiten unter den Penthouse-Geschossen soll. Für Willmanns sind weitere Wohnungen ebenso wie Arztpraxen oder Geschäfte denkbar. Der Investor stand auch in Verhandlungen mit dem Bekleidungs-Riesen "C&A" (der TV berichtete). Da Willmanns derzeit außer Landes verreist ist, war es gestern nicht möglich, in Erfahrung zu bringen, ob sich die Pläne für die unteren Geschosse bereits konkretisiert haben. In jedem Fall aber wird der Bau höher, als er es nach den Vorgaben des alten Bebauungsplans "Hauptstraße, An der Römermauer, Schakengasse" aus dem Jahr 1957 hätte sein dürfen.

Denn darin waren die Gebäude-Höhen auf maximal zwei bis drei Geschosse begrenzt. Der seit April 2008 geltende Bebauungsplan "Ecke Römermauer, Görenweg" hat ohnehin bereits schon Teile des mehr als 50 Jahre alten Bebauungsplans außer Kraft gesetzt.

Ziel des alten Plans war es vor allem, städtebauliche Vorgaben festzulegen, um den Aufbau nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zu regeln. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich aber eine Bebauung und Nutzung der Grundstücke, die seinerzeit so nicht vorauszusehen war. Beispiele: Nördlich der Liebfrauenkirche war eine Grünfläche angedacht, heute wird die Fläche zum Parken genutzt, Dachformen weichen von den Vorgaben ab und es existieren bereits höhere Gebäude, wie etwa der Brauerei-Bau. Zudem steht der alte Bebauungsplan teils im Widerspruch zum geltenden Flächennutzungsplan. Andererseits ist das vorrangige Ziel des alten Plans, eine gleichmäßig breite Bebauung der damals zerstörten Hauptstraße zu gewährleisten, längst erreicht. "Aus diesen Gründen und im Sinne einer positiven Auswirkung auf die Genehmigungsfähigkeit neuer Bauvorhaben beschloss der Stadtrat die Aufhebung des mehr als 50 Jahre alten Plans", erklärt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadtverwaltung.

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