Wegen zu viel Wassers auf Eis gelegt

Gerne hätte die Gemeinde Dudeldorf ein neues Baugebiet im Rennerberg erschließen lassen. Private Investoren dafür gab es bereits. Doch dann hat ihr das Entwässerungskonzept einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass diese Rechnung für Erschließungsträger nicht mehr aufgehen kann.

Dudeldorf. (red) Der ganz große Renner wird es nun doch nicht. Auch wenn der Name das Vorhaben der Gemeinde treffender nicht hätte bezeichnen können. Die Erschließung eines Neubaugebiets am "Rennerberg" hatte sich zunächst als viel versprechendes Entwicklungskonzept erwiesen, für das auf die Gemeinde kaum Kosten zugekommen wären. Denn gleich zwei lokale Kreditinstitute standen als private Erschließungsträger auf der Matte und präsentierten vergangenen Winter ihr Konzept. Der Dudeldorfer Rat hätte einem der beiden nur noch den Zuschlag erteilen müssen. Doch daraus wird nichts. "Das Vorhaben ist auf Eis gelegt, da wir Probleme mit der Entwässerung haben", sagt Dudeldorfs Ortsbürgermeister Reinhard Becker und bezieht sich damit auf der Gemeinde vorliegende Gutachten. Diese kommen zu dem Schluss, dass eine ordnungsgemäße Entwässerung im Rennerberg mit hohen Kosten verbunden wäre, da das bereits vorhandene Kanalsystem unterhalb des geplanten Neubaugebiets, an das der Rennerberg dann angeschlossen würde, nicht ausreichend sei. Die Erschließung würde sich finanziell nicht rechnen. Deshalb wird jetzt im Rahmen einer Studie nach Alternativen gesucht.

Dass es zu Problemen kommen kann, wenn Rohre unter Umständen falsch dimensioniert wurden, weiß die für das Abwasser zuständige VG Bitburg-Land aus einem anderen Ort. In Sülm nämlich wurde nach Ansicht einiger Bewohner eines Neubaugebiets unter der Erde seinerzeit so einiges falsch gemacht. Dort kam es in der Vergangenheit des Öfteren zu Überschwemmungen (der TV berichtete), weswegen darüber derzeit vor Gericht verhandelt wird.

Bei der Entscheidung in Dudeldorf hätten die Probleme in Sülm "nicht die entscheidende Rolle gespielt", sagt Stefan Göbel, zuständiger VG-Mitarbeiter der Abteilung Bauen und Umwelt. Zudem seien die beiden Situationen auch nicht miteinander vergleichbar, fügt er hinzu.

Was jedoch beide Probleme gemeinsam haben, ist das Vorhandensein einer Lösung. Zumindest in der Theorie. "Jedes Problem ist lösbar", sagt Göbel, "es muss eben nur finanzierbar sein."

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