Weiter arbeiten mit neuer Firma

BITBURG/NIEDERWEIS. Der Bürgerservice Trier hat zum 1. Mai das Projekt "Arbeit statt Sozialhilfe" übernommen, das bisher vom Verein Naturpark Südeifel getragen wurde. Unter Umständen übernimmt der Bürgerservice auch Teile der alten Belegschaft des Vereins.

Im Herbst 2002 ist das Vereinsschiff Naturpark Südeifel ins Schlingern geraten. Es drohten Zahlungsunfähigkeit und damit die Insolvenz (der TV berichtete). Über die Gründe der plötzlichen finanziellen Schieflage des Vereins, bei dem auch Sozialhilfe-Empfänger und schwer Vermittelbare beschäftigt waren, wurde reichlich spekuliert. Derzeit sind die Verantwortlichen dabei, die Verhältnisse im Verein neu zu ordnen. Eines steht heute schon fest: Der Finanzbedarf des Naturparks liegt nach Meinung von Roger Graef "drastisch unter den bis zu 338 000 Euro, die in der Februar-Sitzung des Kreistags genannt worden waren". Trierer Bürgerservice als Chance für Mitarbeiter

Ein Schritt auf dem Weg der Neuordnung des Vereins ist der Übergang des Projekts "Arbeit statt Sozialhilfe" an den gemeinnützigen Trierer Bürgerservice (Büs). "Zum 1. Mai hat der Bürgerservice die Maßnahme ,Arbeit statt Sozialhilfe' übernommen", sagt Landrat Roger Graef, der auch Vorsitzender des Vereins Naturpark Südeifel ist. Bis zu zwölf Menschen können dank dieser Übernahme beschäftigt werden. Vom Büs ebenfalls übernommen wurden drei ehemalige Mitarbeiter, die sich um die Teilnehmer an diesem Programm kümmern. Auch bei der Beschäftigungsgesellschaft für bisherige Mitarbeiter des Naturparks ist der Büs federführend. Nur ein Mitarbeiter hat gegen die Kündigung vor dem Arbeitsgericht geklagt. Die anderen rund 40 Naturpark-Beschäftigten sind bei der Büs-Tochter B.S.B. untergekommen. "Einige Mitarbeiter haben inzwischen eine neue Stelle gefunden", sagt Graef. Die Übrigen bleiben bis zum August in der Beschäftigungsgesellschaft. Für einen Teil dieser Mitarbeiter bestehen gute Aussichten, an alter Stätte unter Büs-Führung wieder ihrer Arbeit nachgehen zu können. Derzeit laufen Verhandlungen mit den Trierern über eine Übernahme von Teilen der ehemaligen Naturpark-Zweckbetriebe. Im Frühsommer sollen diese Verhandlungen abgeschlossen sein. Bedarf an Arbeitnehmern hätte die Büs dann, wenn der Naturpark Naturschutz-Projekte für den Bürgerservice an Land ziehen könnte. Beschränkung auf grundlegende Aufgaben

Inzwischen hat der Verein nur noch vier Stellen. "Aufgrund der Kostenreduzierung wird voraussichtlich eine weitere Teilzeitstelle wegfallen", prognostiziert Graef. Das Ausarbeiten von Naturschutz-Projekten und die damit zusammenhängende Beantragung von Fördermitteln wird weiter Aufgabe des Naturparks sein. Zurzeit werden die Projekte NatOur und Enz bearbeitet. Inzwischen wurden die dafür notwendigen Anträge erneuert. Eine Genehmigung steht noch aus. Roger Graef ist zuversichtlich, dass es eine Bewilligung geben wird. Sobald der Bescheid da ist, steht der Büs nach Graefs Worten "bereit, handwerklich umzusetzen". Neben der Übergabe des Betriebs an den Trierer Bürgerservice kümmern sich Vorstand und Carl Diederich, im Naturpark Südeifel beheimateter Gaytal-Park-Geschäftsführer, um die Aufarbeitung der Vergangenheit. Man wolle die Fragen nach den Geschäftsgebaren des Vereins klären, die in den vergangenen Monaten aufgekommen sind. Die Anhörung der Mitarbeiter habe aber bisher zu keinem Ergebnis geführt, erklärt Graef. Außerdem soll mit Unterstützung des Büros Futour die künftige Ausrichtung und Positionierung des Naturparks gefunden werden. Oberste Maxime dabei ist laut Graef, dass sich der Verein auf grundlegende Aufgaben beschränkt.

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