Weiter im Ortsgemeinderat aktiv

ALSDORF. Nach 34 Jahren als Ortsbürgermeister von Alsdorf stellte sich Alfons Begon nicht mehr zur Wiederwahl. So ganz kann er sein kommunalpolitisches Engagement nicht lassen. Er ist seit der Wahl im Juni Mitglied im Ortsgemeinderat.

Man sieht es Alfons Begon an. So ganz leicht ist es ihm nicht gefallen, nach 34-jähriger Amtszeit nicht mehr als Ortsbürgermeister zu kandidieren. "Aber es ist genug, und die Gesundheit spielt auch nicht mehr so mit", sagt der gerade 69 Jahre alt gewordene frühere Vollerwerbslandwirt, der nach wie vor eine Brennerei betreibt. So ganz verloren hat er den Spaß an der Kommunalpolitik aber nicht. Im Juni wählten ihn die Alsdorfer in den Gemeinderat. Dort will er die kommende Wahlperiode wieder für seine Heimatgemeinde aktiv sein. Die hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Alsdorf ist eine wachsende Gemeinde. "Unser neues Baugebiet ist fast völlig ausgebucht", sagt Begon, "inzwischen sind schon drei Viertel der Häuser fertig." Diese Bautätigkeit macht sich auch in der Einwohnerzahl bemerkbar. In den vergangenen gut 30 Jahren stieg die Zahl der Einwohner von 370 auf rund 430. Trotz der Investition in die Bauplätze hat Alsdorf noch Geld auf der hohen Kante. "Wir sind schuldenfrei", sagt der Altbürgermeister nicht ohne Stolz. Kleinere Einnahmen und eine sparsame Ausgabenpolitik nennt Begon als Gründe dafür, dass die Alsdorfer nicht klamm sind. So leisten sie sich kein eigenes Gemeindehaus, sondern haben mit der Pfarrgemeinde eine Übereinkunft über das Nutzen des ehemaligen Pfarrheims getroffen. Andere Kommunalpolitiker - deren Kommunen heute bis über beide Ohren verschuldet sind - konnten ihren Neid da nicht immer verbergen. "Dou dees sou, als opp et van dengem gieng" (Du tust so, als ob das mit deinem eigenen Geld bezahlt werden müsste) habe man ihm gesagt, erzählt Begon, der solche Reden immer als Kompliment für seine Arbeit auffasste. Dabei ist Alfons Begon nach eigenem Bekunden mehr durch Zufall Ortsbürgermeister geworden. "Ich wollte erst eine Legislaturperiode später Bürgermeister werden", erinnert er sich an die Ereignisse aus dem Jahr 1969. Aber irgendwie seien dann die anderen Ratsmitglieder gekommen und hätten gesagt: "Wir wollen dich als Bürgermeister." Kurze Zeit später wurde er vom Ortsgemeinderat gewählt. Viele angenehme Erinnerungen, aber auch ein großes Ärgernis, verbindet Alfons Begon mit der seiner Meinung nach besten Entscheidung als Ortsbürgermeister. "Durch Zufall habe ich im Wald eine Trinkwasserquelle entdeckt, die dann gefasst wurde und die Alsdorfer mit Wasser bester Qualität versorgte", sagt Begon. Jahrelang hatten die früher besonders im Sommer von Wasserknappheit geplagten Alsdorfer billiges Wasser - rund 14 000 Euro kostete die Wasserversorgung. Doch mit der Gründung der VG-Werke änderte sich das. Begon: "Jetzt haben wir Wasser, das nicht so gut wie früher ist und mehr kostet." Den Posten als Ortsbürgermeister weiß Begon unterdessen in guten Händen. Sein langjähriger Erster Beigeordneter, Manfred Rodens, ist neuer Ortsbürgermeister von Alsdorf. "Der weiß, was er zu machen hat", ist sich Alfons Begon sicher. In einer Feierstunde dankte die Ortsgemeinde Alfons Begon und anderen langjährigen Mitgliedern des Ortsgemeinderats für ihr Engagement. Begon erhielt zum Dank für seine Arbeit von Irrels Bürgermeister Hans-Michael Bröhl den Wappenteller der VG nebst Dankurkunde. Von der Ortsgemeinde bekam Begon den Wappenteller von Alsdorf sowie ein Ölgemälde mit Jagdmotiv. Zudem wurden bei der Feier langjährige Gemeinderatsmitglieder geehrt. Alfred Klaes wurde ausgezeichnet für 21 Jahre im Gemeinderat, Gerhard Rodens für 26 Jahre im Gemeinderat (davon 15 Jahre Erster Beigeordneter) sowie Lorenz Wansart (19 Jahre im Gemeinderat). Eine posthume Ehrung gab es für den 2003 verstorbenen Dieter Illien (neun Jahre im Gemeinderat).

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