Weiter so, aber liberaler

BITBURG/PRÜM/DAUN. Der Nachfolger von Johannes Paul II. wird ab heute von den Kardinälen in Rom gewählt. Der TV hat Menschen in der Eifel befragt, welche Erwartungen sie an den neuen Papst haben und welche Hoffnungen sie mit ihm verbinden.

ELLEN WAGNER, WEINSHEIM: "Der neue Papst sollte mehr auf die Gesellschaft eingehen. Er braucht nicht mehr so sehr an den konservativen Dingen festzuhalten wie der alte Papst. Zum Beispiel könnte er das Zölibat abschaffen. Das muss ja nicht sein."PETER JUNGEN, OBERSTADTFELD: "In Zukunft sollten Frauen einen höheren Stellenwert in der Kirche haben. Und auch die Verhütung, vor allem in der Dritten Welt, müsste erlaubt werden. Wünschenswert ist zudem, dass der neue Papst ein genauso ehrlicher Typ ist, wie es der alte war."ALWINE PODSZUS, PRÜM: "Im Großen und Ganzen sollte der neue Papst so sein wie der alte. Nur sollte er die Verhütungsfrage vor allem in Afrika anders klären. Die Meinung in Sachen Abtreibung lasse ich mir dagegen ja noch gefallen. Hauptsache, der Nachfolger ist weltoffener." JOSEF SIMONIS (65), DAUN-BOVERATH: "Mein Wunsch ist, dass der neue Papst das durchsetzt, was der alte nicht geschafft hat, nämlich dass Frauen auch Priester sein dürfen, und dass Kondome erlaubt werden." SARAH SCHMITT (20), NAUNHEIM: "Er soll weltoffen sein und die Rolle der Frau besser bewerten!"INGRID NIEDERPRÜM (52), DOCKWEILER: "Ich hoffe, dass sich der neue Papst genauso für die Jugend engagiert wie der bisherige. Ich wünsche mir einen, der nach allen Richtungen weltoffen ist!" NICOLE SCHMITZ (31), DAUN: "Der neue Papst soll so sein wie der alte! Johannes Paul II hat viel bewegt." HILTRUD BURG (67), DAUN: "Ich hoffe, dass der neue Papst ein bisschen moderner wird und zugänglicher, damit die katholische und evangelische Glaubensgemeinschaft näher zusammenrücken. Außerdem soll er wirklich selbst entscheiden, und nicht so sehr von der Kurie bestimmt werden." RENATE SALZBURGER (32), MANDERSCHEID: "Der neue Papst sollte in die Fußstapfen von Johannes Paul II. treten, was die Jugend in der Welt angeht. Er sollte aber auch etwas modernere Ansichten beim Thema Verhütung vertreten."HEINRICH RODARIUS (50), NEICHEN: "Ich erwarte eine Änderung beim Thema Geburtenkontrolle. Die Kirche müsste in den Ländern der Dritten Welt eher in Sachen Aufklärung tätig werden, anstatt Verbote auszusprechen. Bei der Missionierung sollte nicht unsere Kultur aufgezwungen werden, und Hilfe für Not leidende Menschen sollte nicht von deren Konfession abhängen." MICHAEL EISSMANN (27), WESEL: "Ich erwarte erst einmal innere Reformen der Kirche. Diese hat die katholische Kirche dringend nötig, denn bisher verzichtet sie auf 50 Prozent ihrer Energie: die Frauen. Ich denke auch, dass der neue Papst von einem anderen Kontinent kommen sollte, zum Beispiel aus Indien. Das wäre gerecht." GISELA BECKER (47), MÜCKELN: "Der neu zu wählende Papst sollte noch möglichst jung sein. Er sollte allerdings nicht zu jung sein, denn Erfahrung braucht man für dieses Amt auf jeden Fall. Aber er sollte zumindest so jung sein, dass er noch genug Zeit und Kraft hat, etwas zu bewirken." INGE GRÜN (33), SPANGDAHLEM: "Ich erwarte vom neuen Papst mehr Offenheit für Veränderungen, zum Beispiel bezüglich der strengen Regeln der Kirche. Zu der Jugend soll er das gleiche gute Verhältnis haben wie sein Vorgänger."HELGA KLEIN (44), BITBURG: "Ich hoffe, dass der neue Papst schneller erkennt, wann seine Zeit vorbei ist, und er dann das Amt rechtzeitig in jüngere Hände legt."MARIE-LUISE MEYER (54), BITBURG: "Ich wünsche mir, dass der neue Papst nicht so konservativ ist wie Johannes Paul II. Und, dass er beim Thema Verhütung und Geburtenkontrolle offener für Veränderungen ist." Umfrage/Fotos: Elisabeth Schneider (9), Anke Pipke (3), Petra Willems (3).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort