Wenig Chancen für CED

BITBURG. Der Kreistag wird in seiner Sitzung am Montag die Restmüllabfuhr ab 2005 nach TV -Informationen vermutlich an die RWE-Umwelt vergeben.

Kostendeckend oder nicht? Mit dieser Frage hat sich derUmweltausschuss in Sachen Restmüllabfuhr ab 2005 gleich mehrfachbeschäftigen müssen. Und dies, obwohl die Vergabe an denzweitgünstigsten Anbieter schon einmal so gut wie beschlossenwar. Der Kreistag muss sich bei seiner Sitzung am Montag imnichtöffentlichen Teil wieder mit der Vergabe beschäftigen. NachTV -Informationen wird das Gremium den Auftrag an dieRWE-Umwelt vergeben. Das Nachsehen wird wohl die CED haben, über deren Angebot es unterschiedliche Meinungen gibt: Zum einen Aussagen in einem Gutachten von März 2003, dass das Angebot des mittelständischen Entsorgungsbetriebs nicht auskömmlich sei. Beispielsweise soll der Fahrzeugbedarf um zwei Fahrzeuge zu niedrig angesetzt sein. In ihrem Angebot gehen die Chemnitzer davon aus, dass mit 5,17 Fahrzeugen der Müll aus dem Kreis bewältigt werden kann. Laut Aussagen einer Gutachterin werden jedoch mindestens 7,07 Wagen benötigt. Darüber hinaus - so das zweite von der Kreisverwaltung in Auftrag gegebene Gutachten - fehlten die Kosten für ein Ersatzfahrzeug, ohne den die Müllabfuhr nicht zu bewältigen sei. Außerdem sind nach Ansicht der Kölner Gutachterin sowohl Reparatur-Aufwendungen zu niedrig angesetzt, als auch Verwaltungsaufwendungen nicht berücksichtigt.

Nach Abwägung aller Kriterien kommt das Gutachten zum Ergebnis, dass die CED jährlich zwischen 219 und 600 000 Euro Verlust mit dem Bitburg-Prümer Müll machen würde.

Gutachten und Aussagen widersprechen sich

Auf dieses Gutachten reagierte die CED Ende März. So erklären die Chemnitzer unter anderem, dass innerhalb der Firmengruppe genügend Technik vorgehalten werde, um den Einsatz der Fahrzeuge zu garantieren. Hintergrund: Die CED ist Teil einer Firmengruppe, zu der auch Betriebe im Saarland gehören. Weiterhin verweist die CED darauf, dass es Synergien dadurch gebe, da man im Kreis Daun den Müll ab 2004 abfährt.

Schlusspunkt dieser Entwicklung ist ein Schreiben eines Wirtschaftsprüfers an die Kreisverwaltung vom 29. März. Darin bescheinigt der Prüfer, dass die Angebotskalkulation der CED nachvollziehbar ist und das Angebot auskömmlich kalkuliert ist. Darüber hinaus bescheinigt er der CED für die vergangenen Jahre einen ausreichenden Cash-Flow.

Ebenfalls erhielt die Verwaltung ein Schreiben, in dem die CED erklärt, dass sie über die Übernahme einer Betriebsstätte im Kreisgebiet verhandelt, um von dort aus tätig zu werden. Peter Morschett, Geschäftsführer des Chemnitzer Betriebs, schließt seine Ausführung mit der Hoffnung, dass sich der Kreistag für seine Firma und das Wohl der Bürger im Kreis entscheide.

Für das Wohl der Bürger im Kreis wird sich der Kreistag entscheiden. Es gibt zwei Meinungen darüber, was das Wohl der Bürger ist. Für die Christdemokraten steht fest, dass das CED-Angebot nicht auskömmlich ist. Es führe dazu, dass in absehbarer Zeit die Firma in die Insolvenz gehe. Dann müsse auf die Schnelle ein neues Entsorgungsunternehmen gefunden werden, dass mehr Geld verlange, als es RWE Umwelt derzeit tut. Die CDU - und damit die Mehrheit im Kreistag - glaubt sogar, dass der Landrat einen Beschluss für die CED aufheben müsste, weil die Gutachten für die Kreisverwaltung bewiesen, dass das Chemnitzer Angebot nicht auskömmlich ist.

Aus Reihen der SPD und FWG verlautet, dass man sich mit der CED durchaus anfreunden kann. Die Chemnitzer hätten bewiesen, dass ihr Angebot auskömmlich ist. Anstehende Fragen seien ausreichend geklärt worden. Im Übrigen habe die Vergabe in Daun bewiesen, dass man auf Angebote der CED eingehen könne.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort