Wenig Lust aufs Plakatieren

BITBURG. Im Bitburger Ortsverein der SPD gibt es Überlegungen, sich überhaupt nicht am Bundestagswahlkampf zu beteiligen. Ob sich die Genossen engagieren oder nicht, wird bei einer Mitgliederversammlung am heutigen Donnerstag beschlossen.

Der Bundestagswahlkampf hat die Gruppierungen auf Stadtebene in Bitburg bisher eher kalt gelassen. An einigen Stellen werben großformatige Poster, die oft von übergeordneten Partei-Oganisationen veranlasst werden. Kleinere Plakate gibt es bisher nur von den Grünen und den Republikanern.Geht es nach dem Willen einiger Genossen, wird sich die Bitburger SPD auch weiterhin nicht am Bundestagswahlkampf beteiligen. Eine entsprechende Entscheidungsalternative wird Ortsvereinschef Stephan Garçon in der Mitgliederversammlung am heutigen Donnerstag, 19.30 Uhr, Bitburger Hof, vorstellen. "Die Option steht im Raum, dass wir keinen Wahlkampf machen", bestätigte Garçon. Grund dafür sei auch, dass der Wahlkreis vermutlich nach der Wahl nicht mehr mit einem eigenen sozialdemokratischen Abgeordneten im Bundestag vertreten sei. "Mit dem Listenplatz von Elke Leonhard wird es schwierig werden, den Sprung ins Parlament zu schaffen", sagte der Vorsitzende. Für wenig wahrscheinlich hielt es Garçon zudem, dass Leonhard das Direktmandat gegen Peter Rauen (CDU) hole, "allein schon deshalb, weil die Linkspartei uns Prozente kosten wird." Stephan Garçon, der den Vorsitz erst vor einigen Monaten und eher sehr widerwillig von seinem Vorgänger Christian Gayoso übernommen hatte (der TV berichtete), sagte, dass sich der Ortsverein engagiere, falls dies die Mitglieder wünschen.

"Ich werde die Arbeit aber nicht alleine machen", sagte Garçon. Ohne Mitstreiter mache die Arbeit keinen Sinn.

Falls sich eine Mehrheit der Mitglieder für einen Wahlkampf entscheiden sollte, ist bisher noch nichts verloren. "Ich habe vorsorglich die Genehmigung für drei Informationsstände in der Fußgängerzone beantragt", sagte der Vorsitzende im Gespräch mit dem TV. Falls die SPD in Bitburg sich nicht am Bundestagswahlkampf beteilige, könnte das eingesparte Geld beispielsweise für einen caritativen Zweck gespendet werden, schlug Stephan Garçon vor.

Zudem kündigte der Vorsitzende an, sein Amt im Oktober definitiv abzugeben. Dann soll in einer weiteren Mitgliederversammlung ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Diese Vorgehensweise habe er von Beginn an so angekündigt. "Ich kann auf Dauer nicht beide Funktionen übernehmen", sagte Stephan Garçon, der auch Fraktionsvorsitzender der SPD im Bitburger Stadtrat ist.

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