Weniger Unfälle, mehr Tote

BITBURG. Zwölf Menschen sind in diesem Jahr auf den Straßen im Altkreis Bitburg umgekommen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die absolute Zahl der Verkehrsunfälle im Altkreis Bitburg ist zwar gegenüber dem Vorjahr gesunken. Im Vergleich zu 2005 ist die Zahl der bei Unfällen Getöteten aber von fünf auf zwölf gestiegen. Am Montag ereignete sich gegen 8.20 Uhr in Dudeldorf in der Mettericher Straße der bisher letzte Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang, nachdem am Freitag ein 60-Jähriger auf der A 60 bei Badem gestorben war (der TV berichtete). Ein 21-Jähriger aus dem Südkreis war auf der abschüssigen Mettericher Straße in Richtung Bademer Straße in Dudeldorf unterwegs gewesen. In einer Rechtskurve geriet er infolge unangepasster Geschwindigkeit auf der regennassen Fahrbahn auf die Gegenfahrbahn und prallte gegen einen entgegenkommenden Omnibus, in dem keine Passagiere saßen. Da der Autofahrer nicht angeschnallt war, wurde er bei dem Zusammenstoß so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. "Der Fahrgastraum war weitgehend unbeschädigt, so dass der Sicherheitsgurt dem jungen Mann das Leben hätte retten können", teilt die Polizei mit. Für das bisherige Unfallgeschehen im Altkreis Bitburg ist die jüngste Häufung tödlicher Unfälle beinahe programmatisch. Im Bereich der Polizei-Inspektion Bitburg gab es in den ersten zehn Monaten des Jahres 2006 1964 gemeldete Unfälle, 2005 waren es im gleichen Zeitraum 2031, teilt der Bitburger Polizeihauptkommissar Klaus Schnarrbach mit. 109 (2005: 137) Menschen wurden schwer und 283 (282) leicht verletzt. Bei 56 Unfällen waren motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. Dabei starben drei Menschen. Bei 565 (592) Unfällen waren Personen der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen beteiligt. Mehr als 75 Jahre alte Verkehrsteilnehmer waren an 74 Unfällen beteiligt. Dabei wurde ein Mensch getötet, drei wurden schwer und zwölf leicht verletzt. Bei 30 Unfällen (25) waren Lastkraftwagen beteiligt, 61 (70) Unfälle ereigneten sich auf der A 60. 1166 Unfälle (1274) werden dem Außerortsbereich zugeordnet. Zu schnelles Fahren ist weiterhin Hauptunfallursache. Die Polizei habe die Kontrollen gerade in diesem Bereich verstärkt. Es zeige sich aber, dass oft Überschreitungen vorliegen, die nicht zugleich mit einem Verstoß der zulässigen Höchstgeschwindigkeit einhergehen: Zu schnelles Fahren in Kurven und an gefährlichen Stellen ist die Ursache, teilt Schnarrbach mit.Albachkurven sind weiter Problem

Unfallschwerpunkt ist weiterhin die B 50 zwischen Bitburg und Spangdahlem. Allein vier Unfälle geschahen dort am vergangenen Samstag. Dort ist zudem eine hohe Beteiligung von Amerikanern am Unfallgeschehen festzustellen. Die bisherigen Maßnahmen im Bereich Albach haben laut Schnarrbach nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Am heutigen Dienstag findet ein Gespräch mit Sicherheitsoffizieren der Air-Force auf dem Flugplatz statt, um das Problem der Unfallbeteiligung der US-Soldaten zu erörtern. Bei dieser Gruppe geselle sich zur Umstellung auf die Straßenverhältnisse höhere Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung. Die Unfallschwerpunktkommission tagt am Mittwoch bei der Polizei Bitburg. Die hohen Unfallzahlen besonders im Bereich Albach werden Thema sein.

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