Weniger, aber schönere Spielplätze

Bitburg · 21 Spielplätze gibt es in der Kernstadt - 17 weitere in den Stadtteilen. Die Unterhaltung kostet Jahr für Jahr rund 250 000 Euro. So ist die Idee entstanden, die Zahl der Plätze zu reduzieren, dafür aber die vorhandenen besser auszubauen. Morgen gibt es dazu eine Bürgerversammlung.

Bitburg. Noch ist nichts entschieden. Beim Spielplatz-Konzept, das die Stadtverwaltung morgen in Haus Beda präsentiert, geht es, wie Bürgermeister Joachim Kandels erklärt, um eine Gesprächsgrundlage. "Auf dieser Basis wollen wir das Vorgehen gemeinsam mit den Bürgern entwickeln", sagt Kandels. Die grobe Marschrichtung steht dabei fest: Im Ergebnis soll es weniger, dafür besser ausgebaute Spielplätze geben. Dabei ist nicht nur an Kinder, sondern auch an Jugendliche und Senioren gedacht, für die Treffpunkte - etwa in Form eines Bürgerparks - entstehen könnten.
Die Idee ist im Arbeitskreis Finanzen entstanden, der seit 2010 alle Kostenposten unter die Lupe nimmt - allen voran die freiwilligen Ausgaben. Das sind beispielsweise neben dem Zuschuss für den Betrieb der Eishalle - 120 000 Euro im Jahr - auch die 250 000 Euro, die die Stadt in die Unterhaltung der insgesamt 38 Spielplätze investiert.
In einem ersten Schritt geht es um die 21 Spielplätze in der Kernstadt. Die Konzept-Idee der Verwaltung sieht vor, sieben davon zurückzubauen, sieben als Schwerpunkt-Spielplatz auszubauen und sieben als Basis-Platz in der derzeitigen Form beizubehalten (siehe Extra).Grundstücks-Verkäufe geplant


Nach ersten Kostenschätzungen würde der Ausbau der Schwerpunktspielplätze rund 600 000 Euro kosten. Eine Förderung beim Land ist beantragt. Zudem ist bereits der Gewerbeverein mit an Bord, der 2013 in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und mithilfe von Sponsoren den Brunnen im Konrad-Adenauer-Park wieder zum Sprudeln gebracht hat - und nun auch den Spielplatz in dieser Anlage auf Vordermann bringen will. Ein Teil der Kosten soll auch durch den Verkauf von Grundstücken zurückgebauter Spielplätze refinanziert werden.
Zum Rückbau werden solche Spielplätze vorgeschlagen, die ohnehin nur wenige Geräte haben, mäßig attraktiv sind und kaum noch genutzt werden - wie etwa der Spielplatz Auf Arxt. Das Grundstück könnte die Stadt verkaufen. Der Verwaltung ist klar, dass dies ein emotionales Thema ist. "Genau deshalb ist es uns wichtig, das nicht im Hau-Ruck-Verfahren anzugehen, sondern die Bürger miteinzubeziehen", sagt Kandels. Das gilt nicht nur bei der Auswahl und Gestaltung der Plätze, sondern auch beim Umgang mit zurückgebauten Plätzen. So soll Anliegern eine Erstzugriffs-Möglichkeit auf das Grundstück eingeräumt werden.
Die Bürgerversammlung ist am Mittwoch, 25. Februar, um 19 Uhr in Haus Beda.Meinung

Gute Sache!
Die Grundidee der Stadt ist richtig. Sie will bei den Spielplätzen auf Klasse statt auf Masse setzen. Diese Idee ist aus der Not heraus geboren. 21 Spielplätze in der Kernstadt allesamt hübsch auszubauen und dabei auch Möglichkeiten für Senioren und Jugendliche zu schaffen, ist angesichts der leeren Stadtkasse nicht drin. Richtig ist auch, die Bürger in die Entwicklung des Konzepts miteinzubinden und die Idee mit ihnen zu diskutieren. Eine gute Idee, die eine Chance verdient hat. d.schommer@volksfreund.de Es ist richtig, dass die Stadt ihre freiwilligen Leistungen unter die Lupe nimmt. Wenn aber gleich ein Drittel aller Spielplätze dran glauben soll, dann ist das ein Kahlschlag, der einer Stadt, die wachsen und auch junge Familien anziehen will, nicht gut zu Gesicht steht. Und man stelle sich vor, es würden Dorfgemeinschaftshäuser überprüft, ob auch genügend Seniorennachmittage stattfinden, und dann geschlossen, bevor man in die verbleibenden so viel Geld investiert wie jetzt in Stahl. l.ross@volksfreund.deExtra

Schwerpunkt-Spielplätze: Mozartstraße, Maximiner Wäldchen, Konrad-Adenauer-Park, an der Südschule, Schleifmühle, Leuchensang und Indianerspielplatz (Rembrandtstraße). Kaum genutzte Spielplätze: Allensteiner Straße, Auf Arxt, Clara-Viebig-Straße, Geibenstraße, Metzwieschen, Schliezgasse und im Sperberwäldchen.

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