Wenn Tretboote kentern

Ernstfall-Übung auf dem Biersdorfer Stausee: Die DLRG-Ortsgruppen Kordel und Oberweis haben gemeinsam verschiedene Rettungsszenarien durchgespielt. Insgesamt 30 Teilnehmer waren in die Übung involviert.

 Die DLRG-Ortsgruppen Kordel und Oberweis proben gemeinsam für den Ernstfall. Foto: Matthias Knechtges

Die DLRG-Ortsgruppen Kordel und Oberweis proben gemeinsam für den Ernstfall. Foto: Matthias Knechtges

Biersdorf am See. (mkn) Die Sonne glitzert auf der Wasseroberfläche, ein paar Tretboote sind auf dem Wasser unterwegs und einige Kanuten paddeln gemächlich am Ufer entlang. Der Bitburger Stausee strahlt eine idyllische Ruhe aus.Plötzlich wird es hektisch: Zwei Tretboote kollidieren, die vierköpfige Besatzung stürzt ins Wasser. Während ein Mensch sich aus eigener Kraft ans Ufer retten kann, spitzt sich die Situation bei den restlichen "Schiffbrüchigen" zu: Einer kann nicht schwimmen und droht zu ertrinken, ein weiterer treibt mit einer Kopfverletzung bewusstlos im Wasser, ein dritter ist unter ein Boot geraten und nicht mehr sichtbar. Eine Fußstreife der DLRG ist auf den Vorfall aufmerksam geworden und gibt sofort eine Funkmeldung durch. Sekunden später sind schon die Motoren der beiden Rettungsboote der DLRG-Ortsgruppen Kordel und Oberweis zu hören. Am Unfallort eingetroffen, springen in Neoprenanzüge gehüllte Helfer ins Wasser, bergen die Unfallopfer und leisten am Ufer Erste Hilfe.Während es sich bei dieser Situation lediglich um eine Übung der Strömungsretter aus Kordel und der Wasserretter aus Oberweis handelt, ist das Szenario durchaus vorstellbar. Zum jährlichen Stauseefest werden Drachenbootrennen auf dem See veranstaltet. "Die Übung ist durchaus realistisch. Den Extremfall, dass ein ganzes Boot mit bis zu 15 Menschen umgekippt ist, hatten wir bisher noch nicht", sagt Bruno Leisen, Vorsitzender der DLRG Oberweis und Übungsleiter. Allerdings kam es schon während eines dieser Rennen vor, dass ein knapp dreijähriges Kind aus der Zuschauermenge in den See stürzte und unterging. Ohne das schnelle Eingreifen der DLRG, die für die Sicherheit beim Bootsrennen sorgt, wäre das Kind sicher ertrunken.Um auch in Zukunft auf solche Zwischenfälle vorbereitet zu sein, ist dieses Szenario zusätzlich in die Übung mit eingebaut worden. Im dritten Teil der Übung müssen sich die Übungsteilnehmer um vier vermeintlich angetrunkene junge Männer kümmern, die auf der anderen Seite des Sees mit Tretbooten aufeinandergefahren sind und sich im Streit erheblich verletzt haben. Die Schwierigkeit dieser Übung liegt darin, dass alle Szenarien parallel ablaufen."Die Übung ist etwas anders gelaufen als geplant", erklärt Bruno Leisen in der Abschlussbesprechnung. So wussten die insgesamt 30 Übungsteilnehmer im Vorfeld auch nicht, welche Szenarien auf sie zukamen. "Aber das ist ja auch in der Realität so. Es ist nicht alles planbar. Die Teilnehmer sollen sehen, was im Wasser alles passieren kann", sagt Leisen.

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