Wenn schon "Realschule plus", dann mit mehr Personal

In der Sitzung des FDP-Stadtverbands ging es vor allem um die Entwicklung der Schulen der Stadt.

Bitburg. (red) Die Liberalen der Stadt Bitburg begrüßen die Entscheidung der Gremien des St.-Willibrord-Gymnasiums, eine eigene gymnasiale Orientierungsstufe für die Klassen fünf und sechs einzuführen. Dies wurde in der jüngsten Stadtverbands-Sitzung betont. Bei diesem Konzept werden für begabte Kinder bereits in der Klasse fünf zwei Fremdsprachen angeboten und ab der achten und neunten Klasse bereits eine dritte Fremdsprache. Eine gemeinsame Orientierungsstufe des Gymnasiums mit der Hauptschule und der Realschule lehnen die Liberalen angesichts der sehr unterschiedlichen Lerngruppen und der zu großen Schülerzahl ab. Es sei nicht notwendig, die durch Zusammenlegung von Hauptschule und Realschule entstehende "Realschule plus" um die Klassen elf und zwölf mit einer Fachoberschule zu erweitern, da das bestehende Angebot der Theobald-Simon-Schule als berufsbildende Schule ausreichend sei und durch die Öffnung der "Realschule plus" bis hin zum Fachabitur die Existenz der Oberklassen der berufsbildenden Schulen bedroht sei.Die FDP bedauert die Abschaffung der Otto-Hahn-Realschule als eigenständige Schule wie auch die Aufgabe der Edith-Stein-Hauptschule, die in den vergangenen Jahren durch das Ganztagsangebot und eine praxisnähere Qualifizierung ihre Schüler viel individueller auf praktische Berufe vorbereitet habe.Die FDP bezweifelt, dass die neue angestrebte Realschule plus den Ansprüchen der Hauptschüler gerecht werden kann. Diese bestehen im praktischen Lernen in Projekten, in der Werkstattarbeit mit Vorbereitung auf handwerklich-praktische Tätigkeiten und dem Lernen in kleineren Klassen in einer überschaubaren Schule mit enger sozialer Einbindung der Schüler.Das längere gemeinsame Lernen aller Schularten führe nur dann zu guten Ergebnissen, wenn in kleinen Klassen stark differenziert werde. Das setze erhöhte Personalkosten voraus. Wenn schon eine Zusammenlegung von der Realschule mit der Hauptschule nicht zu verhindern sei, so fordert die FDP für Kinder mit Sprachproblemen Lerngruppen, kleine Klassen und praxisorientierten Unterricht. Es werde darauf ankommen, neben dem Gymnasium eine attraktive Schulform zu entwickeln, die ihr pädagogisches Konzept nicht vom Gymnasium ableitet, sondern sich nach der Lebensrealität ihrer Schüler richtet.Sorgen bereitet den Liberalen die fast unveränderte Zahl an Leerständen in der Innenstadt, die aber durch den Bau der Stadthalle, so hofft die FDP, und des Besucherzentrums der Bitburger Brauerei und der damit verbundenen Stärkung der Oberstadt sicher reduziert würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort