Wer nicht mitzieht, fliegt raus

PRÜM. Die grenzüberschreitende Vermarktung der Eifel bewährt sich immer mehr. Allerdings muss noch stärker auf Qualität gesetzt werden. So lautet das Fazit des "touristischen Tages" mit Politikern aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

"Die Eifel hat einen großen Sprung nach vorne gemacht. Ländergrenzen überschreitend entwickelt sie ein klares Profil als Tourismusregion." Soweit das Urteil der tourismuspolitischen Sprecherinnen der CDU-Landtagsfraktionen in Mainz und Düsseldorf, Mathilde Weinandy und Ilka Keller.Mathilde Weinandy hatte am Dienstag zum "touristischen Tag in der Eifel" geladen. Erster Termin: eine Diskussion im Rathaus der Verbandsgemeinde (VG) Prüm. Weitere Teilnehmer: Landrat Roger Graef, der Landtagsabgeordnete Michael Billen, Kommunalpolitiker und Tourismus-Vertreter, darunter Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Prümer Eifel-Tourismus-Gesellschaft (ET).Auf dem Weg zu einem hohen Ziel

In einem Punkt war sich die Runde einig: Die Entscheidung für die gemeinsame Vermarktung der nordrhein-westfälischen und der rheinland-pfälzischen Eifel - verkörpert durch die ET - war richtig, ebenso wie die bevorstehende Kampagne für hochwertige Produkte und Leistungen unter dem Eifel-Logo im Rahmen von "Regionen aktiv" (der TV berichtete). Damit sei man der Zielsetzung, "eine der führenden touristischen Regionen in Deutschland zu werden", deutlich näher gekommen, sagte Werner Klöckner, ET-Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun.Diskussionen gab es allerdings über den Punkt "Qualität": Ohne läuft nämlich nichts. Schäfer: "Der Gast bestraft uns dann, indem er nicht mehr wiederkommt." Wenn die Eifel als Marke ausgebaut werden soll, müsse auch das Angebot vor Ort stimmen - falls nicht, sieht Landrat Graef durchaus drakonische Maßnahmen vor: "Wir können keine Betriebe mitschleppen, die das nicht bieten", sagte er. Wer sich nicht in Sachen Qualität engagiere, dürfe deshalb auch nicht mehr in den Ferienkatalog. Der Prümer VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen und Mathilde Weinandy widersprachen - es werde immer auch Kunden geben, denen schlicht Bett und Frühstück für 15 Euro reichten. Weiterer Punkt: Das Service-Angebot der Verkehrsämter und Tourist-Informationen. Hier denken die Verantwortlichen beispielsweise über erweiterte Öffnungszeiten nach, auch wenn in den meisten Büros bereits an Samstagen Dienst geschoben wird, und unter anderem in Prüm auch sonntagsmorgens.Reiterei als Zugpferd der Region

Dann machte sich die Runde auf die Reise. Erster Stopp: Der Reitstall von Familie Berg in Steffeln (Obere Kyll), ein Beispiel für das von Rolf Rossbach, dem Vereinsvorsitzenden von "Eifel zu Pferd", erwähnte "tolle Image" der Reiterei in der Region. Und die Bestätigung für den Satz von Michael Billen, dass die Eifel längst nicht mehr auf dem "Billigsektor" agiere. Weitere Stationen: der Kronenburger See und das Forstamt Schleiden-Gemünd mit einer Präsentation des Nationalparks Eifel.Mathilde Weinandys Fazit des länderübergreifenden Treffens, das zur regelmäßigen Einrichtung werden soll: "Obwohl viel geklagt wird: Es gibt unheimlich viele Potenziale, die wir noch ausschöpfen können."

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